Zehn Tage nach der Flutkatastrophe in Teilen Deutschlands war die Verzweiflung weiterhin groß – ebenso wie die Solidarität vor Ort.
Foto: KNA
So wie hier in Bad Neuenahr-Ahrweiler sah und sieht es an vielen Orten aus: Menschen im Einsatz gegen Schlamm, Schutt und Zerstörung.
Große Not – große Solidarität
Von: KNA | 1. August 2021
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bezeichnete die Orte, die er in den vergangenen Tagen besucht habe, als „Orte der tiefen Erfahrung, wie es ist, gemeinsam eine Not durchzustehen“. Auch verfeindete Nachbarn unterstützten einander, Hilfskräfte leisteten Übermenschliches, sagte er dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de. Und: „Immer wieder höre ich, dass es anderen ja noch viel schlimmer geht.“
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx erklärte, die Bilder hätten ihm besonders zugesetzt, „weil ich die Orte fast alle kenne, die im Fernsehen auftauchen“. Marx war vor seinem Wechsel nach München Bischof von Trier. Er mahnte im Münchner Liebfrauendom zudem Lernprozesse zur Prävention künftiger Katastrophen an.
Die EU-Kommission bot Deutschland Finanzhilfen zur Bewältigung der Flutkatastrophe an. Bei einer Spendengala von Sat.1 kamen laut Sender-Angaben mehr als 31 Millionen Euro zusammen; die ARD hatte zuvor 16,5 Millionen Euro gesammelt. Der Würzburger Bischof Franz-Josef Jung, dessen Bistum 50 000 Euro Soforthilfe zur Verfügung stellt, rief dazu auf, in der Spenden- und Hilfsbereitschaft nicht nachzulassen.
Rund 30 000 Menschen waren nach Informationen des Technischen Hilfswerks (THW) am 24. Juli noch ohne Strom oder Trinkwasser. „Wir gehen derzeit davon aus, dass wir noch einige Wochen vor Ort sein werden“, sagte THW-Vizepräsidentin Sabine Lackner in der Sendung „Frühstart“ bei RTL/ntv an diesem Tag.
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck forderte nach einem Besuch in betroffenen Orten eine sozial-ökologische Wende. „Menschengemachte Katastrophen, Tsunamis, Dürrekatastrophen, Abholzungen im Amazonas stellen uns vor Herausforderungen, von denen frühere Generationen nicht zu träumen wagten“, sagte er. „Auf der einen Seite werden wir klug und nüchtern schauen müssen, wie wir mit der Natur umgehen können. Alles nur auf den maximalen Nutzen auszurichten, wird nicht ausreichen.“ Die große Solidarität und Hilfsbereitschaft bezeichnete er als ein gutes Zeichen für eine Bürgergesellschaft.
In den Tagen nach der Flutkatastrophe mit über 170 Toten in Westdeutschland (Stand 26. Juli) hielt die große Spendenbereitschaft für die Opfer an. Auch vonseiten der Kirchen wurden weitere finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, um die Not zu lindern. Außerdem läuteten am Abend des 23. Juli bundesweit an zahlreichen evangelischen und katholischen Kirchen die Glocken als Zeichen der Solidarität. Rund eine Woche nach dem Spendenaufruf des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe gingen rund 36,4 Millionen Euro an Spenden ein. „Die Solidarität und die Spendenbereitschaft der Menschen und Unternehmen in unserem Land ist überwältigend“, erklärte der Geschäftsführer des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe, Dominique Mann, in Berlin.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx erklärte, die Bilder hätten ihm besonders zugesetzt, „weil ich die Orte fast alle kenne, die im Fernsehen auftauchen“. Marx war vor seinem Wechsel nach München Bischof von Trier. Er mahnte im Münchner Liebfrauendom zudem Lernprozesse zur Prävention künftiger Katastrophen an.
Die EU-Kommission bot Deutschland Finanzhilfen zur Bewältigung der Flutkatastrophe an. Bei einer Spendengala von Sat.1 kamen laut Sender-Angaben mehr als 31 Millionen Euro zusammen; die ARD hatte zuvor 16,5 Millionen Euro gesammelt. Der Würzburger Bischof Franz-Josef Jung, dessen Bistum 50 000 Euro Soforthilfe zur Verfügung stellt, rief dazu auf, in der Spenden- und Hilfsbereitschaft nicht nachzulassen.
Rund 30 000 Menschen waren nach Informationen des Technischen Hilfswerks (THW) am 24. Juli noch ohne Strom oder Trinkwasser. „Wir gehen derzeit davon aus, dass wir noch einige Wochen vor Ort sein werden“, sagte THW-Vizepräsidentin Sabine Lackner in der Sendung „Frühstart“ bei RTL/ntv an diesem Tag.
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck forderte nach einem Besuch in betroffenen Orten eine sozial-ökologische Wende. „Menschengemachte Katastrophen, Tsunamis, Dürrekatastrophen, Abholzungen im Amazonas stellen uns vor Herausforderungen, von denen frühere Generationen nicht zu träumen wagten“, sagte er. „Auf der einen Seite werden wir klug und nüchtern schauen müssen, wie wir mit der Natur umgehen können. Alles nur auf den maximalen Nutzen auszurichten, wird nicht ausreichen.“ Die große Solidarität und Hilfsbereitschaft bezeichnete er als ein gutes Zeichen für eine Bürgergesellschaft.
In den Tagen nach der Flutkatastrophe mit über 170 Toten in Westdeutschland (Stand 26. Juli) hielt die große Spendenbereitschaft für die Opfer an. Auch vonseiten der Kirchen wurden weitere finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, um die Not zu lindern. Außerdem läuteten am Abend des 23. Juli bundesweit an zahlreichen evangelischen und katholischen Kirchen die Glocken als Zeichen der Solidarität. Rund eine Woche nach dem Spendenaufruf des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe gingen rund 36,4 Millionen Euro an Spenden ein. „Die Solidarität und die Spendenbereitschaft der Menschen und Unternehmen in unserem Land ist überwältigend“, erklärte der Geschäftsführer des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe, Dominique Mann, in Berlin.
Viel Spendenbereitschaft und Unterstützung
Die Organisationen des Bündnisses – Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz und Diakonie Katastrophenhilfe – seien so in der Lage, den Menschen in den betroffenen Gebieten schnell und umfangreich zu helfen. Dazu gehörten auch Freizeit-Angebote für Kinder und Jugendliche sowie psychologische Unterstützung, da viele Kinder dramatische Szenen miterlebt hätten.
Das Bistum Aachen will Betroffene mit einem zweistelligen Millionenbetrag unterstützen. Geplant sei ein weiterer Nothilfefonds neben dem Spendenfonds für Kinder und Familien, den die Diözese bereits eingerichtet hat, sagte Generalvikar Andreas Frick. In den vergangenen Tagen hatten mehrere deutsche Bistümer teils bis zu sechsstellige Beträge für die Flutopfer bereitgestellt. „Es wird noch Wochen und Monate dauern, bis die größten Schäden beseitigt sind", so Frick. „Von den seelischen Belastungen ganz zu schweigen.“ Überall seien Notfallseelsorger im Einsatz.
Das Bistum Aachen will Betroffene mit einem zweistelligen Millionenbetrag unterstützen. Geplant sei ein weiterer Nothilfefonds neben dem Spendenfonds für Kinder und Familien, den die Diözese bereits eingerichtet hat, sagte Generalvikar Andreas Frick. In den vergangenen Tagen hatten mehrere deutsche Bistümer teils bis zu sechsstellige Beträge für die Flutopfer bereitgestellt. „Es wird noch Wochen und Monate dauern, bis die größten Schäden beseitigt sind", so Frick. „Von den seelischen Belastungen ganz zu schweigen.“ Überall seien Notfallseelsorger im Einsatz.
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