In seinem Büchlein „Blutrot – Ein Kreuzweg“ hält Joachim Hölle-Gindorf den Kreuzweg von Karl Kaul in der ehemaligen Kirche Christi Himmelfahrt in Trier-Ehrang lebendig.
Foto: Joachim Hölle-Gindorf
Leuchtende Farben prägen den Kreuzweg aus der ehemaligen Kirche in Trier-Ehrang.
Meditieren mit Blick auf Jesu Leid
Von: Christine Cüppers | 19. September 2021
Was für ein ausdrucksstarkes Bild. Das Titelfoto des Meditationen-Büchleins hält den Blick des Betrachters fest, lenkt ihn auf den in einen blutroten Mantel gekleideten Christus, der sichtlich leidend sein Kreuz trägt. Leuchtendes Gelb trägt der freundliche Simon von Cyrene, der anpackt und Jesus ein Stück weit das Kreuz tragen hilft. Dahinter eine Gruppe von Menschen, die betroffen, bewegt die Szene betrachten.
Es ist wohl das ausdrucksstärkste, zugleich aber auch farbenfrohste Bild aus dem 14-teiligen Kreuzweg, das Joachim Hölle-Gindorf als Titelbild für seine Kreuzweg-Meditationen gewählt hat. Über viele Jahre hat er sich mit dem Werk des Künstlers beschäftigt, der selber Angestellter im ehemaligen Agrob-Werk in Ehrang war. Dort hatte er sich mit der Mosaik-Technik beschäftigt, aus der er 1963 den Kreuzweg für die 1955 geweihte Kirche Christi Himmelfahrt im Stadtteil Ehrang schuf. Vor fast genau zehn Jahren musste sie wegen eines völlig maroden und einsturzgefährdeten Dachs geschlossen werden, stellt der „Wahl-Ehranger“ in seinem Vorwort dar.
Hölle-Gindorf, der seit 1997 in Trier-Quint lebt und eine tiefe Verbindung zur Kirche Christi Himmelfahrt und ihrem Kreuzweg entwickelte, berichtet, diese Schließung des „liebgewonnenen spirituellen Ortes“ habe ihn persönlich sehr getroffen. Über Jahre trug er sich mit der Idee, „einen Bildband mit Meditationen über den Kreuzweg zu erstellen“. Die Pandemie hielt 2020 dann unerwartet die nötige Zeit für das Projekt bereit. Obwohl es im wahrsten Sinne eine Fastenzeit war, habe er sich intensiv mit den Kreuzwegstationen beschäftigen können, beschreibt der Autor des 106 Seiten umfassenden Büchleins.
Mit dem Meditationsband verfolge er zwei Anliegen, erklärt Hölle-Gindorf: Es solle Andenken sein für die, die den Verlust des Gotteshauses betrauern. „Aber es soll auch Denkanstöße geben in einer Zeit, in der unsere Kirche aus vielerlei Gründen immer mehr an Glaubwürdigkeit verliert“, schreibt der Autor in seinen Erläuterungen. Und er will einladen, Jesus im Gebet ein Stück weit auf seinem Leidensweg zu begleiten, sich dabei bewusst zu machen, welche Kreuze im eigenen Leben zu tragen sind, und auch weiter zu schauen auf das Überwinden des Todes in der Auferstehung. Daher habe er die üblichen 14 Kreuzwegstationen um drei ergänzt: Der Beginn des Leidens am Ölberg ist für den Mediziner und in seiner Pfarrei vielfach ehrenamtlich engagierten Wahl-Ehranger ebenso im Blick wie die Osterereignisse in den Stationen „Er ist nicht hier“ und „Emmaus“.
Aus je drei Teilen bestehen die einzelnen Kapitel. Eine entsprechende Stelle aus der Heiligen Schrift führt in die Meditation ein. Den Abschluss bildet ein Gebet oder ein entsprechendes Zitat.
Dass diese Texte und Gedanken zwar besonders, aber eben nicht nur zu den künstlerisch so wertvollen Kreuzwegbildern aus der einstigen Kirche in Trier-Ehrang passen, wird nicht zuletzt im Kapitel des Ostermorgens deutlich: „Ist das ehemalige Gotteshaus Christi Himmelfahrt nicht ein Symbol für den Zustand der Kirche in Ehrang, in Trier, im reichen Deutschland, in einer zerrissenen Welt?“, fragt der Autor beim Anblick des Raumes, dessen Dach eingestürzt ist.
Und er kommt zu den Aussagen: „Endlich Licht im Dunkel, die strahlende Sonne durchdringt den Staub“ und „Galiläa ist nicht in einer engen, dunklen Kirche ... Galiläa ist draußen in Ehrang, in Trier, in Deutschland, in der ganzen Welt“. Wer Jesus treffen wolle, müsse aufbrechen, den richtigen Weg suchen und in Bewegung bleiben. Diese eindrückliche und optisch wie inhaltlich ansprechende Einladung richtet Joachim Hölle-Gindorf an alle Christen beim Blick auf die Bilder von Karl Kaul, aber auch auf jeden anderen Kreuzweg.
Der Kreuzweg aus Christi Himmelfahrt wurde übrigens von der Nachbarpfarrei St. Marien und St. Martin in Trier-Pfalzel übernommen. In absehbarer Zeit soll er im Kirchgarten neben der Marienstiftskirche aufgehängt werden und dort zum Beten einladen.
Es ist wohl das ausdrucksstärkste, zugleich aber auch farbenfrohste Bild aus dem 14-teiligen Kreuzweg, das Joachim Hölle-Gindorf als Titelbild für seine Kreuzweg-Meditationen gewählt hat. Über viele Jahre hat er sich mit dem Werk des Künstlers beschäftigt, der selber Angestellter im ehemaligen Agrob-Werk in Ehrang war. Dort hatte er sich mit der Mosaik-Technik beschäftigt, aus der er 1963 den Kreuzweg für die 1955 geweihte Kirche Christi Himmelfahrt im Stadtteil Ehrang schuf. Vor fast genau zehn Jahren musste sie wegen eines völlig maroden und einsturzgefährdeten Dachs geschlossen werden, stellt der „Wahl-Ehranger“ in seinem Vorwort dar.
Hölle-Gindorf, der seit 1997 in Trier-Quint lebt und eine tiefe Verbindung zur Kirche Christi Himmelfahrt und ihrem Kreuzweg entwickelte, berichtet, diese Schließung des „liebgewonnenen spirituellen Ortes“ habe ihn persönlich sehr getroffen. Über Jahre trug er sich mit der Idee, „einen Bildband mit Meditationen über den Kreuzweg zu erstellen“. Die Pandemie hielt 2020 dann unerwartet die nötige Zeit für das Projekt bereit. Obwohl es im wahrsten Sinne eine Fastenzeit war, habe er sich intensiv mit den Kreuzwegstationen beschäftigen können, beschreibt der Autor des 106 Seiten umfassenden Büchleins.
Mit dem Meditationsband verfolge er zwei Anliegen, erklärt Hölle-Gindorf: Es solle Andenken sein für die, die den Verlust des Gotteshauses betrauern. „Aber es soll auch Denkanstöße geben in einer Zeit, in der unsere Kirche aus vielerlei Gründen immer mehr an Glaubwürdigkeit verliert“, schreibt der Autor in seinen Erläuterungen. Und er will einladen, Jesus im Gebet ein Stück weit auf seinem Leidensweg zu begleiten, sich dabei bewusst zu machen, welche Kreuze im eigenen Leben zu tragen sind, und auch weiter zu schauen auf das Überwinden des Todes in der Auferstehung. Daher habe er die üblichen 14 Kreuzwegstationen um drei ergänzt: Der Beginn des Leidens am Ölberg ist für den Mediziner und in seiner Pfarrei vielfach ehrenamtlich engagierten Wahl-Ehranger ebenso im Blick wie die Osterereignisse in den Stationen „Er ist nicht hier“ und „Emmaus“.
Aus je drei Teilen bestehen die einzelnen Kapitel. Eine entsprechende Stelle aus der Heiligen Schrift führt in die Meditation ein. Den Abschluss bildet ein Gebet oder ein entsprechendes Zitat.
Dass diese Texte und Gedanken zwar besonders, aber eben nicht nur zu den künstlerisch so wertvollen Kreuzwegbildern aus der einstigen Kirche in Trier-Ehrang passen, wird nicht zuletzt im Kapitel des Ostermorgens deutlich: „Ist das ehemalige Gotteshaus Christi Himmelfahrt nicht ein Symbol für den Zustand der Kirche in Ehrang, in Trier, im reichen Deutschland, in einer zerrissenen Welt?“, fragt der Autor beim Anblick des Raumes, dessen Dach eingestürzt ist.
Und er kommt zu den Aussagen: „Endlich Licht im Dunkel, die strahlende Sonne durchdringt den Staub“ und „Galiläa ist nicht in einer engen, dunklen Kirche ... Galiläa ist draußen in Ehrang, in Trier, in Deutschland, in der ganzen Welt“. Wer Jesus treffen wolle, müsse aufbrechen, den richtigen Weg suchen und in Bewegung bleiben. Diese eindrückliche und optisch wie inhaltlich ansprechende Einladung richtet Joachim Hölle-Gindorf an alle Christen beim Blick auf die Bilder von Karl Kaul, aber auch auf jeden anderen Kreuzweg.
Der Kreuzweg aus Christi Himmelfahrt wurde übrigens von der Nachbarpfarrei St. Marien und St. Martin in Trier-Pfalzel übernommen. In absehbarer Zeit soll er im Kirchgarten neben der Marienstiftskirche aufgehängt werden und dort zum Beten einladen.
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Info
Joachim Hölle-Gindorf, Blutrot – Ein Kreuzweg, Meditationen über den Kreuzweg der ehemaligen Kirche Christi Himmelfahrt in Trier-Ehrang, 104 Seiten, ISBN 978-3-7541-4637-8, Preis 16,50 Euro.
Den Erlös spendet der Autor an soziale Projekte in Trier-Ehrang, etwa an das Tafelprojekt der Gemeinde.
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