Foto: KNA
Sich auch nach vielen Ehe-Jahren romantische Inseln suchen und es sich gemeinsam gut gehen lassen, ist ein gutes Rezept für eine lange Ehe.
Wie gut ist meine Ehe?
Von: Beate Dahmen
Viele Trennungen scheinen aus heiterem Himmel zu kommen, auch bei Paaren, die gerade einträchtig Silberhochzeit gefeiert haben. Wie sie zu verhindern sind, damit beschäftigt sich die „Paulinus“-Lebensberatung.
Regina L. möchte von der Beratungsstelle erfahren, ob ihre Ehe gut ist. Im Hintergrund dieser Fragestellung gab es die Trennung eines Paares in ihrem engsten Freundeskreis, nur ein Jahr, nachdem diese ein fröhliches Fest anlässlich ihrer Silberhochzeit gefeiert hatten. Die Freundin hatte sich verliebt und ihren Mann verlassen. Regina L. ist ebenfalls 25 Jahre mit ihrem Mann Robert verheiratet, sie haben drei Kinder, zwei sind noch minderjährig.
Frau L. fragt sich nun, ob denn eine solche Trennung „aus heiterem Himmel“ auch ihr passieren könnte. Ob es so etwas überhaupt gibt, dass eine intakte Ehe durch jemand Dritten in Gefahr geraten könne und woran genau man merken kann, ob die Beziehung stabil ist oder gefährdet. Deshalb wendet sie sich an die Lebensberatungsstelle.
Frau L. fragt sich nun, ob denn eine solche Trennung „aus heiterem Himmel“ auch ihr passieren könnte. Ob es so etwas überhaupt gibt, dass eine intakte Ehe durch jemand Dritten in Gefahr geraten könne und woran genau man merken kann, ob die Beziehung stabil ist oder gefährdet. Deshalb wendet sie sich an die Lebensberatungsstelle.
Erfreulich, wenn Ratsuchende möglichst frühzeitig das Gespräch suchen
Die Beraterin nimmt die Fragen der Klientin ernst, aus Sicht der Beratungsstelle ist es grundsätzlich erfreulich, wenn Ratsuchende möglichst frühzeitig das Gespräch suchen. Allzu oft kommen besonders Paare erst dann zur Beratung, wenn eigentlich im Inneren schon die Entscheidung für eine Trennung gefallen ist. Und dann ist die Offenheit für eine Arbeit an den Paarkonflikten nicht mehr gegeben.
Regina L. hat ein präventives Anliegen, sie möchte mit einer außen stehenden Beraterin ihre Partnerschaft anschauen und überprüfen, ohne dass eine akute Problemlage vorliegt.
Zunächst erklärt die Beraterin, dass es manchmal auch Trennung aus heiterem Himmel gibt. Meistens auf dem Hintergrund, dass einer der Partner sich blitzartig in jemand Anderen verliebt. Und dort in der neuen Liebesbeziehung Erfahrungen macht, die ihn sehr stark beeindrucken. Sie können bewirken, dass einer der Partner alle Brücken hinter sich abreißt und mit der neuen Liebe einen Neustart machen will.
Regina L. hat ein präventives Anliegen, sie möchte mit einer außen stehenden Beraterin ihre Partnerschaft anschauen und überprüfen, ohne dass eine akute Problemlage vorliegt.
Zunächst erklärt die Beraterin, dass es manchmal auch Trennung aus heiterem Himmel gibt. Meistens auf dem Hintergrund, dass einer der Partner sich blitzartig in jemand Anderen verliebt. Und dort in der neuen Liebesbeziehung Erfahrungen macht, die ihn sehr stark beeindrucken. Sie können bewirken, dass einer der Partner alle Brücken hinter sich abreißt und mit der neuen Liebe einen Neustart machen will.
Zeit um die Silberhochzeit ist für Krisen anfällig
Das kann auch dann passieren, wenn die Ehe bis dahin überwiegend liebevoll und harmonisch verlaufen ist. Die Zeit um die Silberhochzeit ist für solche Ereignisse anfällig. Es ist eine Beziehungsphase, in der die Kinder erwachsen werden und das Elternhaus verlassen. Das Paar, das viele Jahre eigene Bedürfnisse hinten angestellt hat, um die Kinder zu versorgen, hat nun wieder Raum für sich. Dieser neue Raum wird aber zunächst als Leere gefühlt, denn schließlich haben die Kinder über lange Zeit auch das Haus mit Leben gefüllt.
Jetzt muss das Paar sich nochmal neu aufeinander beziehen, als Mann und Frau. Hinzu kommt, dass die Auseinandersetzung mit dem Älterwerden in dieser Zeit viele Fragen aufwirft. Die berühmte „midlife-crisis“ rüttelt an den Grundpfeilern des bisherigen Lebens. War das denn schon alles? Was kommt denn jetzt noch? Habe ich denn bisher wirklich das gelebt, was ich leben wollte, oder habe ich vor allem meine Verpflichtungen gelebt und nicht das, was mir Freude und Erfüllung bringt?
Jetzt muss das Paar sich nochmal neu aufeinander beziehen, als Mann und Frau. Hinzu kommt, dass die Auseinandersetzung mit dem Älterwerden in dieser Zeit viele Fragen aufwirft. Die berühmte „midlife-crisis“ rüttelt an den Grundpfeilern des bisherigen Lebens. War das denn schon alles? Was kommt denn jetzt noch? Habe ich denn bisher wirklich das gelebt, was ich leben wollte, oder habe ich vor allem meine Verpflichtungen gelebt und nicht das, was mir Freude und Erfüllung bringt?
Es erscheint einfacher, mit einem neuen Partner nochmal neu zu starten
Manchen erscheint es einfacher, mit einem neuen Partner nochmal neu zu starten, als mit dem vertrauten Partner daran zu gehen, diese Lebensphase zu gestalten.
In 25 Jahren Ehe hat man sich gut kennen gelernt. Man kennt die eigenen Macken und die des Anderen. Man hat die romantischen Illusionen des Anfangs Stück für Stück enttäuscht und sich mit manchem arrangieren müssen. Und so taucht in dieser Situation die Frage auf: Will ich denn wirklich mit diesem Menschen an meiner Seite alt werden?
Regina L. beantwortet diese Frage für sich mit „ja!“ Robert und sie führen eine temperamentvolle Ehe. Sie streiten sich, wenn es Unstimmigkeiten gibt, manchmal auch hart und lautstark. Aber sie finden im Streiten auch Lösungen, mit denen sie dann zurechtkommen. Robert geht arbeiten, Regina führt einen landwirtschaftlichen Betrieb, kümmert sich um Haushalt und Kinder, das heißt, auch nach Roberts Feierabend gibt es zuhause noch viel Arbeit.
Die beiden arbeiten gerne Hand in Hand und Robert sagt manchmal morgens: „Bleib noch liegen, ich mache heute den Stall.“ Er erkennt die Tüchtigkeit seiner Frau an, Regina fühlt sich respektiert und geachtet. Die beiden fahren auch ohne Kinder mal ein paar Tage in Urlaub, Robert überrascht Regina gern, sorgt für romantische Inseln im Alltag. Regina kocht am Hochzeitstag jedes Mal das Hochzeitsgericht für Robert. Ihre Kinder wissen: Mama und Papa sind auch ein Paar, sie verbringen gerne Zeit miteinander – auch ohne uns.
Robert und Regina pflegen ihren Freundeskreis. Jeder für sich macht Sport, um gesund und beweglich zu bleiben. Die beiden haben sich trotz vieler Alltagsbelastungen einen Raum für ihre Partnerschaft bewahrt. Reginas Augen leuchten, wenn sie von Robert spricht.
Die Beraterin versteht, dass Regina L. sichergehen möchte, dass ihre Ehe weiter Bestand hat, einfach, weil sie ihr so wertvoll ist. Aus ihrer Sicht haben beide gute Voraussetzungen miteinander geschaffen, die Krisenzeit der Lebensmitte zu meistern und auch über die Familienphase hinaus ein erfülltes Eheleben zu führen.
In 25 Jahren Ehe hat man sich gut kennen gelernt. Man kennt die eigenen Macken und die des Anderen. Man hat die romantischen Illusionen des Anfangs Stück für Stück enttäuscht und sich mit manchem arrangieren müssen. Und so taucht in dieser Situation die Frage auf: Will ich denn wirklich mit diesem Menschen an meiner Seite alt werden?
Regina L. beantwortet diese Frage für sich mit „ja!“ Robert und sie führen eine temperamentvolle Ehe. Sie streiten sich, wenn es Unstimmigkeiten gibt, manchmal auch hart und lautstark. Aber sie finden im Streiten auch Lösungen, mit denen sie dann zurechtkommen. Robert geht arbeiten, Regina führt einen landwirtschaftlichen Betrieb, kümmert sich um Haushalt und Kinder, das heißt, auch nach Roberts Feierabend gibt es zuhause noch viel Arbeit.
Die beiden arbeiten gerne Hand in Hand und Robert sagt manchmal morgens: „Bleib noch liegen, ich mache heute den Stall.“ Er erkennt die Tüchtigkeit seiner Frau an, Regina fühlt sich respektiert und geachtet. Die beiden fahren auch ohne Kinder mal ein paar Tage in Urlaub, Robert überrascht Regina gern, sorgt für romantische Inseln im Alltag. Regina kocht am Hochzeitstag jedes Mal das Hochzeitsgericht für Robert. Ihre Kinder wissen: Mama und Papa sind auch ein Paar, sie verbringen gerne Zeit miteinander – auch ohne uns.
Robert und Regina pflegen ihren Freundeskreis. Jeder für sich macht Sport, um gesund und beweglich zu bleiben. Die beiden haben sich trotz vieler Alltagsbelastungen einen Raum für ihre Partnerschaft bewahrt. Reginas Augen leuchten, wenn sie von Robert spricht.
Die Beraterin versteht, dass Regina L. sichergehen möchte, dass ihre Ehe weiter Bestand hat, einfach, weil sie ihr so wertvoll ist. Aus ihrer Sicht haben beide gute Voraussetzungen miteinander geschaffen, die Krisenzeit der Lebensmitte zu meistern und auch über die Familienphase hinaus ein erfülltes Eheleben zu führen.
Lebensberaterin Beate Dahmen. Foto: privat
Unsere Autorin Beate Dahmen arbeitet in der Lebensberatung Simmern.
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Kontakt
Insgesamt gibt es – von Ahrweiler bis Wittlich – 20 Lebensberatungsstellen des Bistums Trier, an die sich jede und jeder Ratsuchende wenden kann. Der zuständige Arbeitsbereich im Generalvikariat wird geleitet von Dr. Andreas Zimmer.
Die Kontaktadresse lautet:
Lebensberatung im Bistum Trier
Bischöfliches Generalvikariat
Hinter dem Dom 6
54290 Trier
Telefon (06 51) 71 05-2 79
E-Mail beratung@bgv-trier.de
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