Ausschnitt aus dem Logo der Weltsynode in englischer Fassung.
Ein Prozess voller Unabwägbarkeiten
Von: Roland Juchem | 17. Oktober 2021
„Beteiligt viele und glaubt nicht an Mehrheitsbeschlüsse; redet weniger, hört mehr zu; habt mutige Ideen und nehmt alle mit“: Das weltweite Synoden-Projekt des Papstes ist ambitioniert. Am 9./10. Oktober ist es im Vatikan gestartet.
Der Papst schickt die katholische Kirche auf einen mehrjährigen synodalen Weg. Ein gutes halbes Jahr auf diözesaner Ebene, Auswertung, ein weiteres Halbjahr auf kontinentaler Ebene, erneute Auswertung, und im Oktober 2023 die Vollversammlung der Bischofssynode in Rom. Alles mit dem Ziel, möglichst viele zu beteiligen. „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung“, so der Titel des Zukunftsunternehmens.
Nach dem offiziellen Startschuss zur Weltsynode mit der Messe am 10. Oktober im Petersdom soll eine Woche später weltweit jeder Bischof in seiner Diözese den lokalen Auftakt machen.
In Deutschland fragen sich erfahrene synodale Weggefährten derweil händeringend, ob sie nun auf zwei Strecken antreten müssen – dem eigenen bereits 2019 begonnenen Synodalen Weg und jenem weltweiten, der am 17. Oktober in den Diözesen eröffnet werden soll. Italiens Bischöfe haben sich derweil etwas Luft verschafft. Sie verlängerten ihren synodalen Weg gleich auf vier Jahre. Der soll 2025 mit einer noch näher zu bestimmenden Vollversammlung – nicht nur aus Bischöfen – enden.
Unterdessen trudeln dieser Tage in Rom Nachrichten über weitere synodale Aufbrüche ein. Bischöfe in Polen, Moskau oder Südafrika informieren ihre Gläubigen, dass auch sie beabsichtigen, synodale Wege zu gehen.
Die Initiativen stehen neben organisatorischen Herausforderungen – wenig Zeit, personelle Ressourcen und Pandemie – vor einer doppelten Schwierigkeit. Erstens: Wie motiviert man Menschen, die entweder überarbeitet sind, desillusioniert, desinteressiert oder argwöhnisch? Zum zweiten stoßen sehr unterschiedliche Herangehensweisen aufeinander.
Was dabei eine Synode ausmacht, ist weniger klar zu sagen als was sie nicht ist: kein Parlament und mehr als bloße Mehrheitsentscheidungen. Der Heilige Geist setze auf Harmonie und Übereinstimmung, so Kardinal Grech bei der Präsentation der Vorbereitungsdokumente Anfang September. Er hoffe, „dass wir eines Tages viel weniger von Stimmrechten, Abstimmungen und Mehrheitsverhältnissen abhängen“.
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