Nach der schweren Beschädigung des Seniorenheims St. Maria-Josef in Bad Neuenahr-Ahrweiler durch die Flut und der Evakuierung der Bewohnerinnen und Bewohner geht es an die Instandsetzung der Einrichtung. Zu den weiteren „Baustellen“ gehören die dauerhaften Folgebelastungen vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Foto: Bernd Wienczierz/ctt
Mitarbeiter der Firma Heuft Thermo-Oel aus Bell bei Mendig machten die Ausquartierung der alten Menschen aus dem Heim erst möglich.
Wiederaufbau mit vielen Fragen
Von: Stefan Endres | 12. September 2021
Wie soll es weitergehen mit dem von der Flut und dem Hochwasser stark beschädigten Seniorenheim in der Fußgängerzone von Ahrweiler? Über diese Frage wurde lange beraten, nachdem in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli das Erdgeschoss und ein großer Teil des ersten Stockwerks überflutet wurden und das Haus komplett von der Außenwelt abgeschnitten war (der „Paulinus“ berichtete).
Zunächst hätte der Krisenstab sehr grundlegende Fragen beraten müssen, berichtet Martin Lörsch – darunter die, ob überhaupt an diesem Standort eine Instandsetzung erfolgen solle. Dazu habe man sich nun entschieden – wenn auch in abgewandelter Form. Derzeit laufe intensiv die erste Bauphase, in der das Gebäude bis in den ersten Stock in einen Rohbau-Zustand zurückversetzt würde, berichtet Bernd Wienczierz. Nach der Trocknung erfolge dann ein Wiederaufbau, der aber durch eine neue Aufteilung und neue Technik optimiert werde und auch mögliche zukünftige Hochwasserbedrohungen berücksichtigen solle.
Zeitpläne für den Wiederaufbau seien schwierig, alleine mit der Gasversorgung könne man nicht vor Jahresende rechnen, schätzt der Geschäftsbereichsleiter. Hinzu kämen die Probleme mit Baumaterialien und Firmenengpässen. Auch die Schadenshöhe sei noch unklar, sie würde aber die Leistungen der Versicherung übersteigen, mit der man in engem Austausch stehe.
Neben den geplanten „Optimierungen“ beim Wiederherrichten des Hauses St. Maria-Josef in Ahrweiler treibt den Theologen Lörsch die Frage um, „wie die neue Einrichtung im Sozialraum verortet werden kann“. Darunter versteht er eine Orientierung am sozialen Raum, in dem sich eine kirchliche Einrichtung befindet – so wie sie die Bistumssynode als grundlegend für die künftige pastorale und caritative Arbeit fordere. Dies schließe eine sogenannte „Quartiersöffnung“ mit ein, die – in beide Richtungen – einen Austausch zwischen Bewohnern und dem Umfeld ermögliche. „Wo ist diese Frage stärker verschränkt als in Altenhilfe-Einrichtungen, in denen die Menschen teilhaben und nicht abgeschlossen sein wollen?“, fragt Lörsch, der ein entsprechendes Forschungsprojekt im Vallendarer ctt-Seniorenheim St. Josef betreut.
Zunächst hätte der Krisenstab sehr grundlegende Fragen beraten müssen, berichtet Martin Lörsch – darunter die, ob überhaupt an diesem Standort eine Instandsetzung erfolgen solle. Dazu habe man sich nun entschieden – wenn auch in abgewandelter Form. Derzeit laufe intensiv die erste Bauphase, in der das Gebäude bis in den ersten Stock in einen Rohbau-Zustand zurückversetzt würde, berichtet Bernd Wienczierz. Nach der Trocknung erfolge dann ein Wiederaufbau, der aber durch eine neue Aufteilung und neue Technik optimiert werde und auch mögliche zukünftige Hochwasserbedrohungen berücksichtigen solle.
Zeitpläne für den Wiederaufbau seien schwierig, alleine mit der Gasversorgung könne man nicht vor Jahresende rechnen, schätzt der Geschäftsbereichsleiter. Hinzu kämen die Probleme mit Baumaterialien und Firmenengpässen. Auch die Schadenshöhe sei noch unklar, sie würde aber die Leistungen der Versicherung übersteigen, mit der man in engem Austausch stehe.
Neben den geplanten „Optimierungen“ beim Wiederherrichten des Hauses St. Maria-Josef in Ahrweiler treibt den Theologen Lörsch die Frage um, „wie die neue Einrichtung im Sozialraum verortet werden kann“. Darunter versteht er eine Orientierung am sozialen Raum, in dem sich eine kirchliche Einrichtung befindet – so wie sie die Bistumssynode als grundlegend für die künftige pastorale und caritative Arbeit fordere. Dies schließe eine sogenannte „Quartiersöffnung“ mit ein, die – in beide Richtungen – einen Austausch zwischen Bewohnern und dem Umfeld ermögliche. „Wo ist diese Frage stärker verschränkt als in Altenhilfe-Einrichtungen, in denen die Menschen teilhaben und nicht abgeschlossen sein wollen?“, fragt Lörsch, der ein entsprechendes Forschungsprojekt im Vallendarer ctt-Seniorenheim St. Josef betreut.
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