Foto: Andreas Drouve
Betriebsleiter Ralph Mauel von der „Kloster Mariawald GmbH & Co. KG“ vor einem Plakat zum Zukunftsprojekt.
Neustart im alten Trappistenkloster
Von: Andreas Drouve | 26. Juni 2022
2018 verließen die letzten Mönche das Kloster in der Eifel. Träger der Stätte ist heute die Kloster Mariawald GmbH & Co. KG. Ein Ortsbesuch.
„Klausur – kein Zutritt“ steht noch immer auf einem Schild im Kloster. Noch immer liegen Blechteller, Löffel und fein gefaltete Servietten auf den Holztischen im Refektorium. Noch immer hängen Kutten, Arbeitskittel und sogar ein Paar Schuhe im alten Umkleideraum, ganz so, als würden ihre Besitzer gleich zurückkommen. Doch für die Trappisten gibt es keine Rückkehr.
2018 löste sich die überalterte, bis auf wenige Mönche geschrumpfte Gemeinschaft der Abtei Mariawald auf. Es war das letzte Trappistenkloster in Deutschland, in der Eifel zwischen den Städtchen Heimbach und Gemünd gelegen.
Geblieben sind Bilder einer erstarrten Zeit, die lebendig weitergeführte Klostergaststätte, der Klosterladen mit Fleisch- und Käseprodukten, die Likörfabrik mit der Abfüllung der traditionellen Abteitropfen – und die Hoffnung auf eine Neunutzung des Klosters, die in Zukunft durch Investorengelder konkrete Züge annehmen wird.
Im Gespräch mit unserer Zeitung verraten Ralph Mauel und Christoph Böhnke von der „Kloster Mariawald GmbH & Co. KG“ die anstehenden Pläne; Mauel ist Betriebsleiter, Böhnke Prokurist der GmbH, die seit 1. Januar 2021 die Trägerschaft der Klosterbetriebe übernommen hat.
Neuerungsmaßnahmen ab Herbst oder Winter
Das große Facelifting der Abtei Mariawald wird voraussichtlich „ab dem nächsten Herbst oder Winter“ einsetzen, so Mauel, und mit der „Modernisierung der Gastronomie“ beginnen. Geplant ist unter anderem der Bau einer Bierbrauanlage, auf deren Sudkessel die Gäste blicken können. Nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit ist bereits zu Jahresbeginn das Starkbier „Nemus Mariae“ auf den Markt gespült worden – ein weltliches Produkt, das auf den Ruf der Abtei setzt. Gebraut wird vorläufig in Gemünd, doch auf dem Etikett steht bereits „Klosterbrauerei Mariawald“ – und genau dort soll es künftig vor Ort entstehen. Die Umbauten der Klostergaststätte werden nicht zu einer Schließung führen. „Es wird jeden Tag Erbsensuppe geben“, stellt Prokurist Böhnke klar und die deftige Spezialität heraus, die bei Ausflüglern seit Jahrzehnten beliebt ist.
Eine lange wechselvolle Geschichte
Nach dem ambitionierten Gastro-Projekt steht im Laufe 2023 die allmähliche Umwandlung des Herzstücks der Anlage an, des eigentlichen Klosters also, das auf eine lange, wechselvolle Geschichte zurückblickt.
…
…
Sieht man von der Umgestaltung ab, bliebe grundsätzlich Platz für eine Ordensgemeinschaft. „Wir hoffen deshalb auf eine erneute Besiedlung des Klosters durch eine stabile christliche Gemeinschaft“, heißt es auf der Homepage. Laut Betriebsleiter Mauel ist es ein weiterer Wunsch, eine Art Museumsbereich zu schaffen, der das Leben der Trappisten thematisiert. Hinein würden gewiss die aufgehängten Ordenstrachten aus dem Umkleideraum wandern, wo der Muff der Jahre steht.
-
Weiter lesen …
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der gedruckten Ausgabe des „Paulinus“ oder im „Paulinus“-ePaper. Ein kostenloses und unverbindliches dreiwöchiges Probeabo gibt es per E-Mail an leserservice@paulinus-verlag.de.
- Einen Kommentar schreiben