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Hunderte Hilfslieferungen

Foto: R. Lorig
Markus Leineweber (links) und Ulrich Mathey (rechts) kontrollieren vor dem Verstauen die Waren. In der Mitte der Malteser Jürgen Zoltowski.

Hunderte Hilfslieferungen

Von: Rolf Lorig | 5. März 2023
Vor einem Jahr marschierten russische Truppen in die Ukraine ein. Am gleichen Tag startete von Trier aus ein Transport der Malteser mit Hilfsgütern in das Kriegsgebiet. Ein Jahr später ist vom Trierer Krankenhaus der Barmherzigen Brüder erneut ein Lkw mit Hilfsmaterial in die Ukraine gestartet.

Seit Beginn der 1990er Jahre unterstützen die Malteser die Menschen in der Ukraine. „Es war Zufall, dass wir mit unserem Transport genau am Tag der Besetzung von Trier aus losgefahren sind“, erinnert sich Ulrich Mathey an den 24. Februar 2022. Er ist bei den Maltesern der Beauftragte für die Auslandsarbeit in der Diözese Trier. Seit jenem Tag habe es aus der Region Trier etwa 80 weitere Transporte in das Kriegsgebiet gegeben. Insgesamt hätten die Malteser bundesweit mehrere Hunderte Hilfslieferungen auf den Weg gebracht, berichtet er.

Vor dem 40-Tonner Lkw stapeln sich die Materialien, die sorgfältig auf der Ladefläche verstaut werden. Mit ein Auge drauf hat Markus Leineweber, Hausoberer und Sprecher des Direktoriums der Barmherzigen Brüder. Das Krankenhaus hat einen Großteil der Materialien gespendet, etwa Bettwäsche, Berufskleidung, OP-Wäsche, Bettschränkchen und medizinisches Verbrauchsmaterial.

Auf die Bestände zurückgegriffen

Es ist nicht das erste Mal, dass das Krankenhaus diese Transporte unterstützt. Da auch eine Klinik haushalten muss, stellt sich die Frage, woher das Material kommt. „Die Wäsche ist nicht alt, wir haben unser Programm umgestellt und können so das bisherige Material nun abgeben“, erklärt der Hausobere. Beim medizinischen Verbrauchsmaterial griff man auf die aktuellen Bestände zurück, „das haben wir natürlich wieder neu bestellt und so die Lücken aufgefüllt.“

Große medizinische Geräte sind beim Transport nicht dabei. „Das ist auch nicht immer einfach. Beispiel Computertomograph. Ein solches Gerät einzuführen, ist in vielen Ländern sehr aufwendig. Dazu kommt, dass es vor Ort eine funktionierende Infrastruktur geben muss, die das Gerät warten kann. Ist das nicht gegeben, stehen die Geräte nutzlos rum. Eine Situation, die für niemanden zufriedenstellend ist.“

Was an diesem Morgen auf den Lkw kommt, entspricht zum Teil einer Bedarfsliste aus der Ukraine und zum Teil der Akquisition der Malteser. „Wir stehen mit unseren Kollegen in der Ukraine ständig in Kontakt“, berichtet Ulrich Mathey. „Die geben uns ihren Bedarf durch und parallel dazu teilen wir mit, was wir beispielsweise bei den verschiedenen Kliniken hier für sie sammeln konnten.“

Gibt es auf der Krankenhausseite ähnliche Kontakte, wie sie die Malteser besitzen? Markus Leineweber muss passen. Eine Partnerklinik, so wie es sie in Afrika oder Südamerika gibt, hat das Trierer Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Ukraine noch nicht. Wenngleich eine solche Verzahnung über den Weg der Tele-Medizin sicherlich sinnvoll und hilfreich sein könnte, räumt er ein. Und denkt laut darüber nach, dass es auf diesem Gebiet noch Entwicklungspotenzial gibt.

Wie die Menschen in der Ukraine auf die Hilfe reagieren, hat Jürgen Zoltowski bereits erfahren. Zusammen mit Malteser-Kollegen hat er sechs Krankenwagen in die Ukraine überführt. Das sei einerseits anstrengend gewesen, aber die Freude der Menschen habe alle Mühen vergessen lassen. Und: „Wir haben dann auch noch viel Spaß gehabt.“

Wie überall im Leben lag auch hier Freud und Leid eng beieinander. Die Bilanz der Malteser kann sich jedenfalls sehen lassen. Bundesweit haben sie über 7000 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine und deren Nachbarländer gebracht. In ukrainischen Versorgungszentren wurden bislang 500 000 warme Mahlzeiten ausgegeben und 18 500 Betten in Notunterkünften bereitgestellt. 170 medizinische Fachkräfte kümmern sich mit Burnout-Präventionen um die Menschen – um nur einige Beispiele zu nennen.



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