Foto: Stefan Endres
Die Klasse 8a der St.-Franziskus-Schule Koblenz begrüßt mit einem in Französisch vorgetragenen Lied die Gäste aus Burundi.
Partnerschaft für Bildung, Entwicklung, Frieden
Von: Stefan Endres | 24. Juli 2022
Afrika-Europa-Tage in Trier: Engagierte haben die Entwicklungspartnerschaft mit Ländern aus Afrika und die Verantwortung Europas für Frieden und Entwicklung in den Blick genommen. Zur Veranstaltung gehörte auch ein Schul-Begleitprogramm mit Gästen aus Burundi.
Das Leitwort „Schalom“, das Prälat Dr. Herbert Hoffmann als Überschrift für die Afrika-Europa-Tage gewählt hatte, ist für ihn mehr als ein Friedensgruß und ein Friedenswunsch.
Er sieht in ihm auch die Basis und die Folge von nachhaltiger wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung. „Der Weg zum Frieden liegt für mich in der Entwicklungspartnerschaft zwischen den Ländern des Nordens und des Südens“, sagt Hoffmann über die Verbindung, die er zwischen den beiden globalen Hoffnungen auf Frieden und auf Entwicklung sieht.
Beide bildeten deshalb auch die Schwerpunkte der Tagung am 11. und 12. Juni im Robert-Schuman-Haus, die von dem aus Wittlich-Lüxem stammenden Priester und von der Leiterin der Katholischen Erwachsenenbildung, Fachstelle Trier, Katharina Zey-Wortmann, vorbereitet und durchgeführt wurde.
Das Programm für die über 70 Gäste bot unter anderem verschiedene geistliche Impulse und schaute auf den europäischen Entwicklungshilfe-Ansatz von Robert Schuman. Darüber hinaus aber standen die Entwicklungspartnerschaft mit beispielhaften afrikanischen Ländern, ausgewählte Entwicklungsprojekte und die Begegnung mit afrikanischen Gästen im Zentrum.
Zur Begegnung trugen insbesondere Besucher aus Bujumbura in Burundi bei, die als Träger einer dortigen Schule eine Partnerschaft mit allen 20 Schulen des Bistums unterhalten. Diese engagieren sich seit 2008 für den Bau der „Ecole St. Joseph de Bujumbura“, die von dem Schulorden der „Kongregation der Brüder des Heiligen Josef“ getragen wird (der „Paulinus“ berichtete).
Alleine 200 000 Euro seien in den letzten drei Jahren in die Finanzierung der Schule geflossen, bei deren Erweiterungsbau derzeit das zweite Obergeschoss entsteht. Gelder, die aus schulischen Solidaritätsaktionen sowie von einem großen Unterstützerkreis stammen und über die Prälat-Hoffmann-Stiftung zur Verfügung gestellt werden. Hoffmann, der seinerzeit als Leiter der Schulabteilung des Bistums die Partnerschaft und damit den Bau des Schulgebäudes initiierte, sieht in dem Engagement einen „doppelten Zweck“.
Exemplarisch lernen, wie Entwicklung geht
Neben den Bildungschancen für die mittlerweile dauerhaft 2000 Schülerinnen und Schüler in der Ecole gebe es einen „Nutzen“ für Schülerinnen und Schüler bei uns: „Sie lernen exemplarisch, wie Entwicklung geht.“
Um den Unterstützer-Schulen zu danken und zu zeigen, was mit den Spenden geschieht, besuchten der derzeitige Generalobere des Schulordens, Frère Cyriaque, sein Vorgänger Frère Alexis und der Schulleiter Frère Révocat sechs verschiedene Schulen im Bistum.
In der St.-Franziskus-Schule Koblenz stellten sie den Jugendlichen der Schülervertretung in einem Film ihre Schule vor, die bereits eine Auszeichnung als Exzellenzschule bekommen hat. Ihr Bildungsangebot hat sich ständig erweitert und reicht derzeit von der Vorschule bis zur zwölften Klasse.
Ziel sei es, mit den nun entstehenden naturwissenschaftlichen Funktionsräumen im zweiten Obergeschoss die Voraussetzung für das Abitur zu schaffen. Neben einer grundlegenden Schulbildung, die dem hohen Analphabetismus im Land entgegenwirke, gehe es auch um die Ausbildung einer christlich geprägten Bildungselite, die später im Land Verantwortung übernehmen könne, erklärte am Rande Dr. Kerstin Schmitz-Stuhlträger, die als Leiterin des Arbeitsbereichs Kirchliche Schulen im Generalvikariat die Gäste begleitete.
Für Herbert Hoffmann ist die Begegnung mit den Ordensbrüdern wichtig, um für weitere Solidaritätsprojekte zu motivieren. In den Bischöflichen Willi-Graf-Schulen in Saarbrücken, einem langjährigen Wirkungsort des einstigen Lehrers und Schulpfarrers, bedankten sich die Schulbrüder für eine neue Spende über 7000 Euro. Neben den Schulen in Saarbrücken und Koblenz standen Bischöfliche Schulen in Trier, Hargesheim und Boppard auf dem Besuchsprogramm.
…
-
Spenden
Das Projekt „Eine Schule für Burundi“ kann über die Prälat-Hoffmann-Stiftung unterstützt werden. Bankverbindung: IBAN DE33 3706 0193 3018 0030 14. -
Weiter lesen …
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der gedruckten Ausgabe des „Paulinus“ oder im „Paulinus“-ePaper. Ein kostenloses und unverbindliches dreiwöchiges Probeabo gibt es per E-Mail an leserservice@paulinus-verlag.de.
- Einen Kommentar schreiben