Foto: Isabel Athmer
Die Patres Karl Kempter, Theodor Vreeswijk, Matthias Brenken, Ludwig Eifler und Elias Steffen (von links) bei einem Gespräch im Kloster.
Ein Stück Glauben feiern
Von: Isabel Athmer | 11. September 2022
Bengel:
Seit genau 100 Jahren sind die Karmeliten in Springiersbach (Pastoraler Raum Wittlich) tätig. Das Jubiläum feiert der Konvent mit Festveranstaltungen im September und Oktober.
In einem Nebental der Mittelmosel direkt am Kondelwald liegt das Kloster Springiersbach. Das ehemalige Augustiner-Chorherrenstift ist seit 1922 das Zuhause eines Konvents von Karmeliten. Ein Grund zu feiern, finden die Ordensleute.
Am 8. September vor 100 Jahren bezogen drei Karmeliter ein Haus an der Klosterkirche, aus dem sich später die heutige Klosteranlage mit dem Bildungshaus entwickelte. Ein Jahr darauf kamen zwei weitere dazu. Heute sind die Ordensleute, die vor allem in der Seelsorge an der Klosterkirche sowie im angeschlossenen Exerzitien- und Bildungshaus „Carmel Springiersbach“ arbeiten, zu siebt. Ihr Prior Pater Ludwig Eifler O.Carm. wirkt zudem als Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft Alftal, Maria vom Berge Karmel. Pater Matthias Brenken ist als Kooperator in der Pfarreiengemeinschaft Zeller Hamm tätig.
„Das Bildungshaus ist die Hauptaufgabe, die wir hier am Ort heute haben. Es besteht nun seit 40 Jahren und wird gut angenommen“, erklärt Pater Brenken. „Ursprünglich gab es die Idee, Exerzitien, Bibelarbeit und religiöse Kurse anzubieten. Das ist heute nicht mehr so gefragt. Daher haben wir hier hauptsächlich Kurse von anderen Veranstaltern, die das Haus buchen und ein eigenes Programm machen. Aber wir sehen das positiv: Das ist für viele Menschen eine Begegnung mit Kirche -– für manche sogar die erste überhaupt“, erzählt der 51-Jährige. „Wir hoffen, dass die Menschen so etwas von uns mitbekommen.“
In engem Kontakt mit den Menschen in der Region
„Die Frage, wie lange wir uns hier noch halten können, ist zunächst einmal von uns selber gestellt worden. Wir müssen ja auch Mitbrüder haben, die sich um das Haus hier kümmern. Wenn wir weniger werden und die Mitbrüder andere Schwerpunkte haben, dann geht es irgendwann nicht mehr. Aber wir möchten gerne hierbleiben, auch in engem Kontakt mit den Menschen in der Region“, sagt der Pater.
Fünf Standorte hat der Orden noch in Deutschland. „Als die Karmeliten nach Europa kamen, haben sie wie die anderen Bettelorden mit Seelsorge angefangen. Heute gibt es gemischte Lebensformen, kontemplative und seelsorgerische Aufgaben. Das macht die Spannung aus, die ich sehr reizvoll finde – dass wir eben diesen beschaulichen Ursprung haben, das aber auch mit Aufgaben verbinden, die dazu passen.“
Die Geschichte des Ordens begann um 1226. Einsiedler lebten auf dem Berg Karmel in Palästina in der Tradition des Propheten Elija. Zu ihrer Patronin erwählten sie Maria. Um 1238 siedelten die Karmeliten aufgrund der politischen Verhältnisse im Heiligen Land nach Europa über und entwickelten sich in kurzer Zeit zu einer Ordensgemeinschaft, die heute weltweit vertreten ist.
Für die Patres Ludwig Eifler (70), Theodor Vreeswijk (62), Karl Kempter (84), Elias Steffen (87), Felix Maria Schandl (59), Matthias Brenken (51) und Frater Josef Reidelstürz (73) beginnt der Tag um 7.30 Uhr mit dem Morgengebet. Das Mittagsgebet ist um 12 Uhr, das Abendgebet um 17.40 Uhr. „Dann ist natürlich jeder angehalten auch für sich zu beten, weil das ja am Anfang des Ordens steht, dass wir Karmeliten Einsiedler waren, die in die Stille gingen um zu beten“, erklärt Pater Brenken.
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Info
Haupttag des Jubiläums ist Sonntag, 11. September. Es gibt um 10 Uhr ein Pontifikalamt mit Bischof Dr. Stephan Ackermann, anschließend ein Klosterfest. Näheres zum Festprogramm und weitere Informationen im Internet unter www.t1p.de/karmeliten-termine oder Telefon (0 65 32) 9 39 50.
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