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Zwischen  modern und traditionell

Foto: Julia Fröder
Anja Dennert (links), Peter Dennert (Mitte) und Karl-Josef Knecht (rechts) vom Kirchbauverein mit Kaplan Jonas Staudt (Zweiter von links).

Zwischen modern und traditionell

Von: Julia Fröder | 19. Februar 2023
Brey: Eine Küchenzeile neben dem Beichtstuhl: Was auf viele Besucherinnen und Besucher noch fremdartig wirkt, ist in der Filialkirche St. Margaretha in Brey seit mittlerweile fast einem Jahr gelebte Normalität.

Was aus einer Weinlaune heraus entstand, hat sich zu einer ernsthaften Kirchen-Raum-Entwicklung gemausert. Die Corona-Pandemie, die viele Projekte behinderte, war in diesem Fall sogar Initialzünder: Da die Kirche aufgrund ihrer Größe einen höheren Schutz vor Ansteckung bot, hielt der Kirchbauverein St. Margaretha seine Jahreshauptversammlung im Gotteshaus selbst ab. Als man in den Bänken saß, meinte Kaplan Jonas Staudt: „Jetzt so ein Glas Wein, das wär nicht schlecht.“

Mit dieser Aussage brachte er einiges ins Rollen. Da die Zahl der Gottesdienstteilnehmer auch in der Pfarreiengemeinschaft Rhens zurückgeht, stellten sich noch weitere Fragen: „Kann man den Kirchenraum neu und anders nutzen, beleben und noch andere Zielgruppen ansprechen?“

Ein paar Monate später gibt es einen Kühlschrank mit Getränken und Schränke mit Geschirr; 60 Stühle und 20 Holzwürfel bieten eine flexible Raumgestaltung für unterschiedlichste Formate – von Gottesdiensten bis zu biblischen Weinproben oder Gruppenstunden mit Kita-Kindern. „Die Flexibilität und Mobilität ist ein Riesengewinn“, stellt Staudt fest.

Trotz der Veränderungen ist den Initiatoren wichtig, bei allen Entscheidungen und Entwicklungen die Gemeinde und den Pfarrgemeinderat  mitzunehmen. „Wir üben den Spagat zwischen Tradition und Moderne“, betont Peter Dennert vom Kirchbauverein. Daher befinden sich immer noch genügend Bänke im Kirchenschiff, die restlichen sind sicher eingelagert. Neben Konzerten, Weinproben und Filmabenden gibt es natürlich auch weiter Gottesdienste, Taufen und Hochzeiten.

Auch viele Ältere finden die Kombination gut

Dass diese Kombination funktioniert, zeigt die Akzeptanz des Projekts und „die ortsübergreifende Zusammenarbeit“. Der Abend „Heimat, Wein & Bibel“ war mit über 60 Personen ausgebucht, und es war nicht die einzige Veranstaltung, bei der weitere Stühle dazugestellt werden mussten. „Auch viele Ältere sagen uns, wie gut das ist – das bestärkt uns“, sagt Dennert. Allen Verantwortlichen gehe es darum, Menschen wieder für „Kirche“ zu begeistern und so Glauben zu vermitteln.

„Wie können wir Menschen zusammenbringen?“ sei bei der Planung eine der Hauptfragen gewesen. „Wir möchten ein neues Kirchenbild vermitteln und schauen, was die Menschen brauchen“, erklärt Staudt. Daher seien auch Gruppen oder Einzelne eingeladen, den Raum für ihre Ideen zu nutzen. „Interessierte können sich gern an uns wenden“, sagt Dennert und ergänzt: „Wir möchten Gemeinschaft erlebbar und Kirche attraktiver machen.“ Der Kaplan bringt es auf den Punkt: „Es soll eine Art Vereinsheim sein.“ Wobei sich alle Beteiligten einig sind, dass alles immer mit dem „nötigen Respekt vor diesem besonderen Ort“ geschehen müsse.

Die Investitionen in die Ausstattung trägt der Verein selbst. Als nächstes stehen Kauf und Installation einer neuen Lautsprecheranlage und eines Beamers mit Leinwand an. Davon werden auch die kommenden Veranstaltungen profitieren, wie die Frühschichten in der Fastenzeit oder die Rockmesse „Missa fortis“.

Unter dem Titel „Save the Rock-Mass“ versprechen die Veranstalter einen Gottesdienst der besonderen Art, bei dem sich am 25. März um 19 Uhr Rockmusik und Latein treffen. Der Verein möchte damit wie mit einem Filmabend an Karfreitag (7. April) jüngere Menschen ansprechen, sie als Zielgruppe gewinnen und motivieren, selbst Angebote zu entwickeln.

Zurück zur mobilen Küchenzeile neben dem Beichtstuhl: Diese kann nicht nur vom Kirchbauverein genutzt werden, sondern dient auch Hochzeitspaaren oder Taufgesellschaften zu einem Umtrunk nach dem Gottesdienst. Und natürlich kann auch der Beichtstuhl weiter genutzt werden.

  • Info
    Nähere Auskünfte zum Programm und zum Kirchbauverein gibt es unter www.kurzelinks.de/brey im Internet oder bei Peter Dennert unter Telefon (01 73) 2 98 02 24.



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