Das Thema „Beheizen der kirchlichen Gebäude“ ist ein Knackpunkt bei den Klimaschutzmaßnahmen des Bistums Trier. Die neue Pellet-Heizung im Dommuseum sehen die Verantwortlichen als nachhaltigen Beitrag zum Erhalt der Schöpfung.
Foto: Christina Libeaux
Einer der zwölf Meter langen Pelletkessel wird auf dem Bischof-Stein-Platz angeliefert.
Regionales Holz heizt Museum
Von: Christine Cüppers | 18. Juli 2021
Trier:
Christen stünden vor einer besonderen Verantwortung gegenüber der Schöpfung und dem Schöpfer, stellt Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg in einem Videostatement dar. Er freue sich, die Pellet-Heizung im Museum am Dom als „Schritt zur Erhaltung der Schöpfung und als Beitrag für den Klimaschutz“ präsentieren zu können. Die Kosten der Maßnahme in Höhe von 530 000 Euro bezeichnete er als „Investition in die Zukunft auch für nachwachsende Generationen“.
Eine „wunderbare Spielwiese für Energieberater“ nennt Helmut Krames, externer Projektleiter und Geschäftsführer des EnergieEffizienz-Ingenieurbüros „e+e Consult“, das Museum. Als die 35 Jahre alte Erdgas-Heizung zur Modernisierung angestanden habe, sei er mit der Erarbeitung eines Energiekonzepts für das Gebäude beauftragt worden. „Das war der richtige Weg: Zuerst wurde eine Diagnose erstellt, bevor die Therapie geplant wurde“, lobt Krames.
Vor allem mit Blick auf den Denkmalschutz, unter dem die Fassade des einstigen Gefängnisses steht, sei die Entscheidung für eine Pellet-Gas-Hybrid-Heizung gefallen, schildert Baudirektor Walter Hauth, zuständiger Architekt im Bischöflichen Generalvikariat. Gefördert wurde die Baumaßnahme insgesamt zu 50 Prozent durch das Bundeswirtschafts- und das Bundesumweltministerium sowie durch das rheinland-pfälzische Umweltministerium.
In einer spektakulären Aktion wurden nach Baustart im vergangenen Herbst zwei zwölf Meter lange und 42 Kubikmeter fassende Pelletkessel in den Museumshof geliefert und dort „vergraben“. Die moderne Heizungsanlage im Museumskeller ist kombiniert mit einer Gasbrennertherme, die im Verwaltungsgebäude neben dem Dommuseum untergebracht ist und besonders für Notfälle eingerichtet wurde.
Eine „wunderbare Spielwiese für Energieberater“ nennt Helmut Krames, externer Projektleiter und Geschäftsführer des EnergieEffizienz-Ingenieurbüros „e+e Consult“, das Museum. Als die 35 Jahre alte Erdgas-Heizung zur Modernisierung angestanden habe, sei er mit der Erarbeitung eines Energiekonzepts für das Gebäude beauftragt worden. „Das war der richtige Weg: Zuerst wurde eine Diagnose erstellt, bevor die Therapie geplant wurde“, lobt Krames.
Vor allem mit Blick auf den Denkmalschutz, unter dem die Fassade des einstigen Gefängnisses steht, sei die Entscheidung für eine Pellet-Gas-Hybrid-Heizung gefallen, schildert Baudirektor Walter Hauth, zuständiger Architekt im Bischöflichen Generalvikariat. Gefördert wurde die Baumaßnahme insgesamt zu 50 Prozent durch das Bundeswirtschafts- und das Bundesumweltministerium sowie durch das rheinland-pfälzische Umweltministerium.
In einer spektakulären Aktion wurden nach Baustart im vergangenen Herbst zwei zwölf Meter lange und 42 Kubikmeter fassende Pelletkessel in den Museumshof geliefert und dort „vergraben“. Die moderne Heizungsanlage im Museumskeller ist kombiniert mit einer Gasbrennertherme, die im Verwaltungsgebäude neben dem Dommuseum untergebracht ist und besonders für Notfälle eingerichtet wurde.
Optimales Klima für wertvolle Exponate
Es werde für ein optimales Klima von konstant 22 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent gesorgt, erläutert der Projektleiter. Dies sei erforderlich für die Exponate auf den 4170 Quadratmetern Ausstellungsfläche.
„Wertvolle Kunstwerke aus verschiedenen Materialien brauchen gleichbleibende Temperatur und Luftfeuchtigkeit“, betont Museumsdirektor Markus Groß-Morgen und nennt die Konstantinischen Deckengemälde sowie Kunstgegenstände aus Gold und Holz, Gemälde auf Leinwand und Papier sowie wertvolle Textilien. Dank der Aufschaltung auf eine zentrale Leittechnik können die Einstellungen der Heizungsanlage jetzt am Computer vorgenommen sowie nachts und an Wochenenden überwacht werden.
„Das Bistum setzt mit dieser Maßnahme ein deutliches Zeichen für den Klimaschutz“, erklärt Charlotte Kleinwächter, Klimaschutzmanagerin des Bistums. 77 Tonnen CO2 würden eingespart, was dem Verbrauch von 20 Einfamilienhäusern auf Erdgasbasis entspreche. Sie hebt hervor, dass es sich bei den in Morbach (Kreis Bernkastel-Wittlich) produzierten Moselpellets um „ein Abfallprodukt handelt. Ob die Sägeabfälle verrotten oder verbrannt werden, macht in der Freisetzung von CO2 keinen Unterschied“.
Für Kleinwächter liegt der „Knackpunkt und Hebel für den Klimaschutz beim Beheizen der über 3000 kirchlichen Gebäude“. Als positive Beispiele nennt sie die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Bischöflichen Angela-Merici-Gymnasiums sowie die Dachsanierung und Photovoltaik beim Johannes-Foyer Saarbrücken. Auch Kloster Himmerod, das künftige Jugendhaus des Bistums, werde energetisch analysiert und entsprechend ausgestattet. Ein Energiekonzept für das Bischöfliche Generalvikariat habe „eine größere Sache“ ergeben, wonach nun sämtliche kirchlichen Gebäude im Dombezirk analysiert werden. „Auch die Kirchengemeinden sind eingeladen, ihre Gebäude einem Energiecheck zu unterziehen“, erläutert die Klimaschutzmanagerin.
Das Dommuseum ist das erste große Museum Deutschlands, das mit regionalem Holz statt Erdgas beheizt wird. Ein guter Grund, Erfahrungswerte zu sammeln und in Netzwerken mit anderen Bistümern und Museen auszutauschen.
„Wertvolle Kunstwerke aus verschiedenen Materialien brauchen gleichbleibende Temperatur und Luftfeuchtigkeit“, betont Museumsdirektor Markus Groß-Morgen und nennt die Konstantinischen Deckengemälde sowie Kunstgegenstände aus Gold und Holz, Gemälde auf Leinwand und Papier sowie wertvolle Textilien. Dank der Aufschaltung auf eine zentrale Leittechnik können die Einstellungen der Heizungsanlage jetzt am Computer vorgenommen sowie nachts und an Wochenenden überwacht werden.
„Das Bistum setzt mit dieser Maßnahme ein deutliches Zeichen für den Klimaschutz“, erklärt Charlotte Kleinwächter, Klimaschutzmanagerin des Bistums. 77 Tonnen CO2 würden eingespart, was dem Verbrauch von 20 Einfamilienhäusern auf Erdgasbasis entspreche. Sie hebt hervor, dass es sich bei den in Morbach (Kreis Bernkastel-Wittlich) produzierten Moselpellets um „ein Abfallprodukt handelt. Ob die Sägeabfälle verrotten oder verbrannt werden, macht in der Freisetzung von CO2 keinen Unterschied“.
Für Kleinwächter liegt der „Knackpunkt und Hebel für den Klimaschutz beim Beheizen der über 3000 kirchlichen Gebäude“. Als positive Beispiele nennt sie die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Bischöflichen Angela-Merici-Gymnasiums sowie die Dachsanierung und Photovoltaik beim Johannes-Foyer Saarbrücken. Auch Kloster Himmerod, das künftige Jugendhaus des Bistums, werde energetisch analysiert und entsprechend ausgestattet. Ein Energiekonzept für das Bischöfliche Generalvikariat habe „eine größere Sache“ ergeben, wonach nun sämtliche kirchlichen Gebäude im Dombezirk analysiert werden. „Auch die Kirchengemeinden sind eingeladen, ihre Gebäude einem Energiecheck zu unterziehen“, erläutert die Klimaschutzmanagerin.
Das Dommuseum ist das erste große Museum Deutschlands, das mit regionalem Holz statt Erdgas beheizt wird. Ein guter Grund, Erfahrungswerte zu sammeln und in Netzwerken mit anderen Bistümern und Museen auszutauschen.
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