Paulinus - Wochenzeitung im Bistum Trier

Paulinus - Kopfbereich:

Paulinus - Inhalt:
Paulinus - Hauptinhalt:
Wege des Friedens öffnen

Foto: Gordon Welters/KNA
Die Schlusskundgebung des Internationalen Friedenstreffens fand am Brandenburger Tor in Berlin statt.

Wege des Friedens öffnen

Von: Christoph Scholz | 24. September 2023
Vertreter aus Religionen und Politik haben drei Tag über Wege aus Kriegen und Krisen gesprochen – und über das Dilemma von Friedensappellen angesichts russischer Aggression. Realpolitische Analysen neben prophetischen Appellen.

Der symbolische Gang erinnerte an den Fall der Berliner Mauer. Religionsvertreter aus aller Welt schritten in Berlin durch das Brandenburger Tor, um den Friedensgruß auszutauschen. Gleichsam ein utopischer Gegenentwurf zu einer Welt, die aus den Fugen zu geraten droht.

Beim Internationalen Friedenstreffen der christlichen Gemeinschaft Sant’Egidio unter dem Motto „Frieden wagen“ rangen in Berlin Repräsentanten aus Religion, Politik und Gesellschaft drei Tage in 20 Foren um Lösungen zu Fragen von Abrüstung, Klimawandel und Migration. Hauptthema war der russische Angriffskrieg auf die Ukraine.

Der Impuls für das regelmäßige Treffen der Gemeinschaft geht auf das Weltfriedensgebet zurück, zu dem Papst Johannes Paul II. 1986 erstmals Religionsführer aus aller Welt nach Assisi eingeladen hatte. Wie damals versammelten sich nun auch in Berlin die Vertreter der Religionen an verschiedenen Orten, um gemäß ihren Traditionen für den Frieden zu beten; die Juden trafen sich etwa am nahe gelegenen Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Dann tauschten sie auf dem Pariser Platz den Friedensgruß aus. So ergab sich ein buntes Bild des friedlichen Miteinanders von Würdenträgern.

Schüler von Gymnasien in Berlin nahmen teil

An der Begegnung nahmen Menschen aller Altersgruppen aus aller Welt teil, darunter auch viele Schüler von Berliner Gymnasien. Auf einer Großleinwand wurden Bilder vom Holocaust, dem Mauerbau, dem Ukrainekrieg, von Flüchtlingen, von Opfern von Hunger und Klimawandel eingespielt. Anschließend erhoben sich alle zu einer Schweigeminute für die Opfer von Terror und Gewalt. Dann wurde ein Berliner Friedensappell vorgetragen, den Religionsvertreter unterzeichneten. Für die katholische Kirche unterzeichnete Kardinal Walter Kasper, für die evangelische Kirche Bischof Heinrich Bedford-Strohm. Symbolisch wurden Kerzen entzündet und Plakate mit der Aufschrift „Frieden“ in die Luft gehalten.

Die von Rom ausgehende Bewegung mit weltweit 60.000 Mitgliedern hat Jahrzehnte Erfahrung mit diplomatischen Bemühungen um Friedensschlüsse. Dank ihrer Vermittlung fand auch der Bürgerkrieg in Mosambik ein Ende. Diese Bemühungen würdigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Auftakt. „Oft haben sie dort vermittelt, wo die Politik gescheitert ist oder nicht vorankam“, lobte das Staatsoberhaupt die „international respektierte Instanz“.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nutze die Gelegenheit, um vor internationalem Publikum die Haltung der Bundesregierung zu erläutern: Die Hilfe für die Ukraine sei politisch erforderlich und friedensethisch geboten. Dabei dämpfte er Erwartungen auf einen raschen Frieden und warnte vor „Scheinlösungen“.

Papst: Frieden ist schwer, aber nicht unmöglich

Die Papstbotschaft, die vor dem Brandenburger Tor vorgetragen wurde, erschien eher prophetisch. Franziskus rief zu kühnen Schritten zum Frieden auf. „Der Realismus genügt nicht, die politischen Abwägungen genügen nicht, die bisherigen strategischen Aspekte genügen nicht, wir brauchen mehr, denn der Krieg dauert an. Wir brauchen die Kühnheit des Friedens!“ Die Gläubigen seien aufgefordert, „die Mauer des Unmöglichen zu überschreiten, die aus scheinbar unwiderlegbaren Argumenten und aus der Erinnerung an so viele Schmerzen und so große erlittene Verletzungen errichtet wurde. Es ist schwer, aber es ist nicht unmöglich“, so der Papst.



Paulinus - Marginalinhalt:

Im Blickpunkt

„Paulinus“-Leserreise 2023

Die drittgrößte Mittelmeerinsel – von der Natur reich beschenkt – erwartet Sie: Zypern ist ein Dorado für Entdecker! Abwechslungsreiche Landschaften, malerische Häfen, einsame Dörfer, Kirchen und Klöster, sanfte Hügel und bizarre Steilküsten bilden einen schönen Kontrast.


Lebensberatung im Paulinus

An dieser Stelle beantworten regelmäßig Lebensberaterinnen und -berater aus den Einrichtungen des Bistums Trier Fragen zu verschiedenen „Problemfeldern“ des Lebens, zum Beispiel aus den Bereichen Erziehung, Ehe oder Familie. Wenn Sie zu einem Problem Beratung oder Antworten suchen, können Sie sich entweder an die „Paulinus“-Redaktion, Postfach 3130, 54221 Trier, oder direkt an die Lebensberatungsstellen im Bistum Trier wenden. Viele Paulinus-Beiträge aus der Praxis der Lebensberater finden Sie im Paulinus-Archiv/Lebensberatung.


Einfach Leben

Ein eigenes Haus, ein Auto, regelmäßiger Urlaub, Fernreisen, ein möglichst gut gefülltes Bankkonto. So sah lange Zeit der Traum vom Wohlstand aus. Doch immer mehr setzt sich heute die Erkenntnis durch: „Viel haben“ heißt noch nicht „gut leben“, und „weniger ist vielleicht mehr“. In Zusammenarbeit mit Barbara Schartz vom Themenschwerpunkt Schöpfung bei der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum beleuchten wir das Thema in einer lockeren Serie und stellen Menschen vor, die für Veränderung eintreten oder anders leben.


Synode im Bistum Trier

Die Synode wurde am 29. Juni 2012 von Bischof Ackermann ausgerufen. Die Trierer Bistumssynode hat ihr Abschlussdokument „heraus gerufen – Schritte in die Zukunft wagen“ am 30. April 2016 verabschiedet.



Video

  • Nikolausaktion
    Bereits zum 50. Mal machen sich Studierende der katholischen Theologie in Trier auf den Weg, um als Nikoläuse und Engel Familien und soziale Einrichtungen zu besuchen. Warum ihnen das Nikolausfest wichtig ist und was sie antreibt, bei der Aktion mitzumachen, erzählen Dustin und Francesca im Video (Video: Constanze Haubrich).
  • Illuminale Trier
    Am 29. und 30. September hat in Trier das Lichtkunstfestival Illuminale stattgefunden. Unser Video bietet einen kleinen Rückblick auf einen Teil des Lichtspektakels am Dom (Video: Rolf Lorig).
  • Buchvorstellung "New Kid"
    Der zwölfjährige Levi Wilhelm hat für uns das Buch "New Kid" gelesen und verrät seine Einschätzung im Video.
  • Beauftragung Gemeinde- und Pastoralreferentin
    Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen begleiten zu dürfen - darauf freuen sich Sandra Ackermann und Luisa Maurer, die am 2. September im Trierer Dom von Bischof Dr. Stephan Ackermann zur Gemeinde- bzw. Pastoralreferentin beauftragt werden. Im Video erzählen sie dem "Paulinus", wieso sie sich für diesen Weg entschieden haben und wie sie die Kirche mitgestalten wollen (Video: Sarah Schött).
  • AMG-Schüler auf dem Jakobsweg
    38 Schülerinnen und Schüler des Bischöflichen Angela-Merici-Gymnasiums Trier sind in der Projektwoche ein Stück auf dem Jakobsweg gepilgert. „An Grenzen gehen“ war das Motto der Woche. Ida, Johann und Martin sind auf den Etappen zwischen Metz und Toul an ihre eigenen Grenzen gegangen (Bericht im "Paulinus"). Und sie sind stolz und dankbar, trotz der Anstrengungen den Weg gemeistert zu haben (Video: Christine Cüppers).
  • Weitere Videos
    Weitere Videos des Paulinus finden sich auf www.youtube.com/PaulinusTrier




Paulinus - Fuss: