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Die „Weltsynode“ ist gestartet

Foto: KNA
Papst Franziskus hat am 9. Oktober im Vatikan die Weltsynode eröffnet.

Die „Weltsynode“ ist gestartet

Von: Roland Juchem | 17. Oktober 2021
Am 9. und 10. Oktober hat Papst Franziskus den Startschuss für einen weltweiten Weg für eine synodalere Kirche gegeben: offen und betend, mutig und demütig. Mehr als jede Kurienreform könnte das Projekt seine Amtszeit lange überdauern.

Eine Synode sei ein gemeinsamer Weg, sagen in diesen Tagen die meisten Redner im Vatikan. Kardinal Jean-Claude Hollerich hingegen vergleicht sie mit einem Puzzle. Eines „mit mindestens 10 000 Teilen“, würde mancher hinzufügen. Der weltweite synodale Weg, zu dem der Papst am 9. und 10. Oktober den Startschuss gab, ist zunächst auf zwei Jahre angelegt, soll aber weiterführen. Am Ende soll das Puzzle „nicht eine andere Kirche“ ergeben, „sondern eine Kirche, die anders ist“.

So formuliert es Franziskus am Morgen des 9. Oktober in der vatikanischen Synodenaula mit einem Zitat des französischen Konzilstheologen Yves Congar (1904–1995). Eine „Kirche, die anders ist“, weil sie einen anderen Stil pflegt und offener ist für Menschen und den Geist Gottes. Ohne diesen, so betonte der Papst mehrfach, gebe es keine Synode. Und „ein Parlament oder eine Meinungsumfrage“ sei sie schon gar nicht.

„Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ lautet der Titel des Puzzles Weltsynode. Die ersten Teile dazu wurden am 9. und 10. Oktober auf den Tisch gelegt. Vom Papst, von Kardinal Mario Grech, dessen Synodensekretariat das Mammutunternehmen organisieren soll, aber auch von Katholiken aus allen Kontinenten, die persönlich in Rom sind oder per Video dazugeschaltet.

Das sind der australische Bischof, der die Kirche in gesellschaftlicher Bedeutungslosigkeit versinken sieht; die junge Mutter, die hofft, dass die Fähigkeiten ihrer beiden Töchter später in der Kirche anerkannt und genutzt werden. Frère Alois aus Taizé schlägt für die Halbzeit der Weltsynode eine große ökumenische Versammlung vor, damit Kirchen aufeinander hören, was ihnen jeweils noch fehlt. Und für die Kanzlerin der Erzdiözese Newark lässt sich hinsichtlich Synodalität viel von US-Frauenorden lernen.

Damit die rund 200 Delegierten, vom Kurienkardinal bis zur geladenen Jugendvertreterin, synodalen Gesprächsstil noch einmal einüben, gibt es am 9. Oktober Gruppengespräche mit Anleitung. Rund 15 Personen sprechen über die Frage: Wie geht „gemeinsam gehen“? Erste Runde: Jeder hat drei Minuten, sich zu äußern. Fünf Minuten Stille, das Gehörte wirken zu lassen. Zweite Runde: Jeder hat zwei Minuten nur zu sagen, was ihn besonders angesprochen hat. Dritte Runde: Im freien Gespräch kristallisiert die Gruppe aus dem Gesagten, zwei, drei wichtige gemeinsame Gedanken.

Als Generalrelator der Synoden-Bischofsversammlung im Oktober 2023, der dritten Stufe des Unternehmens Weltsynode, wird Kardinal Hollerich maßgeblich für die Erstellung des dafür vorgesehenen Arbeitstextes sorgen müssen. Noch habe er „keine Ahnung, welche Art von Arbeitsinstrument ich schreiben werde“. „Die Seiten sind leer; es liegt an Ihnen, sie zu füllen“, sagt er. Es gebe noch keine Agenda, betont auch Grech.

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    Die katholische Bischofssynode soll die Weltkirche repräsentieren und die Kollegialität von Papst und Bischöfen unterstreichen. Als ständige Einrichtung wurde sie 1965 von Papst Paul VI. (1963–1978) auf Anregung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) geschaffen. Sie entscheidet nicht selbst, sondern berät den Papst. Dieser beruft sie ein und nimmt in der Regel an den Sitzungen teil. Bislang gaben Bischofssynoden wichtige Impulse für die Weltkirche, etwa die Anregung zum Katechismus der Katholischen Kirche.
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