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Einkaufen ja – Freizeit nein

Foto: Martin Recktenwald
Die „Don Bosco Halle“ muss geschlossen bleiben, was die Jugendlichen enttäuscht.

Einkaufen ja – Freizeit nein

Von: Martin Recktenwald | 25. April 2021
Trier: Jugendliche in Trier-West fragen nach Perspektiven der Öffnung für das Don-Bosco-Haus.

Normalerweise ist hier immer Action: Ob auf dem Fußballplatz oder in der Halle – das Jugendwerk Don Bosco ist für viele im Trierer Westen regelmäßiger Treffpunkt nach Schulschluss. Doch seit dem Corona-Shutdown im Dezember ist alles geschlossen.

Während nach jüngsten Lockerungen die Geschäfte in Trier wieder Kunden begrüßen dürfen, stehen Jugendeinrichtungen in der offiziellen Prioritätenliste des Landes weit hinten. Von Öffnungsperspektiven ist aktuell keine Rede. Bei den Jugendlichen stößt das auf Unverständnis.

Eine Gruppe hat sich vor dem Gelände eingefunden, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. „Neulich war ich in der Stadt, da standen die Leute Schlange vor den Geschäften. Und wir dürfen hier nicht mal zu fünft Fußball spielen?“, wundert sich Noel Hoff. Er und seine Kumpels aus dem Viertel sind in normalen Zeiten Stammgäste bei Don Bosco im Haus der Offenen Tür. „Wir verabreden uns sonst meist schon morgens in der Schule und sind dann eigentlich täglich hier“, erzählt Alex Flesch.

Im Sportverein sei Kicken zwar immerhin eingeschränkt wieder möglich, aber für die Freizeit zwischendurch fehle seit Monaten das Angebot im Stadtteil. Mehrere Mädchen aus der Gruppe sehen die Bedeutung des Jugendwerks ähnlich: „Wir kommen normalerweise von Montag bis Freitag hierher, weil es draußen einfach langweilig ist. In der Halle könnten wir Musik hören oder auch mal tanzen.“

Jugendliche fühlen ihre Anliegen hinten angestellt

Dabei sei es keineswegs so, dass die Jugendlichen nicht bereit wären, aus Solidarität in der Coronakrise auf Dinge zu verzichten, meint Pater Reinhard Büker, Leiter des Jugendwerks Don Bosco Trier. „Wir haben in Trier extrem niedrige Inzidenz-Zahlen. Da kann man natürlich sagen: Glück gehabt! Aber tatsächlich haben die Jugendlichen dazu mit ihrem Verhalten auch einen Beitrag geleistet“, betont er. Diszipliniert hätten sie sich an die Hygiene-Regeln gehalten.

Die Jungen und Mädchen kritisieren, dass ihre Anliegen in der öffentlichen Diskussion hinten angestellt werden. Sowohl bei den Schließungen als auch bei den Öffnungen werde nach der Meinung von jungen Menschen wenig gefragt. „Die Kitas haben wieder geöffnet. Und in der Schule sitzen wir zu 15 in der Klasse. Da geht das mit Corona. Wenn sich die gleichen Leute aber in der Freizeit treffen, ist das zu gefährlich?“, fragt Noel Hoff.

Gemeinsam mit den Jugendlichen hofft Pater Büker auf ein Signal der Landesregierung zur Perspektive von Einrichtungen wie dem Jugendwerk Don Bosco Trier. Einfach für die nächsten Monate alles geschlossen halten, ist für sie keine Lösung. Da fehle ein wichtiger Teil des sozialen Lebens.

  • Jugendwerk
    Seit 1947 ist „der Pater“, das von der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos betreute Jugendwerk in Trier-West, die erste Adresse, wo junge Menschen sich treffen und ihre Freizeit verbringen. Angebotsschwerpunkte sind das Haus der Offenen Tür, der Spielbus BoscoMobil und die Fußballhalle. Die offene Kinder- und Jugendarbeit „im Pater“ findet mit den lokalen Akteuren der sozialen Arbeit vor Ort zusammen statt.

    Weitere Informationen gibt es unter www.donboscotrier.de.



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