Paulinus - Wochenzeitung im Bistum Trier

Paulinus - Kopfbereich:

Paulinus - Inhalt:
Paulinus - Hauptinhalt:
Im Alltag stattfinden

Foto: Zeljko Jakobovac
Stefan Stürmer (links) und Axel Berger (rechts), Bischöfliche Beauftragte für Ständige Diakone, überreichen Bischof Dr. Stephan Ackermann das neue Buch.

Im Alltag stattfinden

Von: Zeljko Jakobovac, Christine Libeaux | 27. März 2022
Ein Jubiläumsband bietet Einblicke in die Berufsgruppe der Ständigen Diakone im Bistum Trier.

Im Buch berichtet zum Beispiel Peter Josef Jochum (verheiratet) über seinen damaligen Dienst als Diakon in der Justizvollzugsanstalt Ottweiler, den er wegen seines Zivilberufs in der Zeit zwischen 18 und 21.30 Uhr versehen konnte. „Mein Hauptaugenmerk bei der Gefängnisarbeit lag darin, neben den augenscheinlichen Problemen die Ängste der inneren Isolierung wahrzunehmen, die durch das Einschließen im Gefängnis begünstigt wurden.“ In solchen Situationen hätten gutes Zuhören, das Aufgreifen konkreter Probleme, in der Strafhaft gute Kontakte zur Außenwelt zu ermöglichen und in Ausnahmefällen Sonderbesuche zu erwirken, geholfen, sagt Jochum.

Anstatt die 50-Jahr-Feier des  Ständigen Diakonats im Bistum Trier aus dem Jahr 2020 coronabedingt immer wieder zu verschieben, hat er mit über einem Dutzend Diakone an dem Jubiläumsband „50 Jahre Ständiger Diakonat im Bistum Trier. Einblicke und Ausblicke zum Jubiläum“ mitgewirkt. Eine Ausgabe des Buchs überreichten Stefan Stürmer, Bischöflicher Beauftragter für Personaleinsatz und Personalfürsorge der Ständigen Diakone, und Axel Berger, Bischöflicher Beauftragter für die Ausbildung der Ständigen Diakone, Bischof Dr. Stephan Ackermann in Trier. Der Band, so erläuterte Stürmer, solle einen Querschnitt der Berufsträger abbilden. Die mitwirkenden Diakone berichten von Berufungserfahrungen, Herausforderungen und ihrem Alltag.

Michael Kremer aus der Pfarreiengemeinschaft Heimbach-Engers geht in seinem Beitrag auch auf die Herausforderungen und Chancen des Diakons ein. „Vielleicht ist so: Diakone im Zivilberuf machen eher etwas, als dass sie darüber reden. Man hat schon gesagt, dass die Katechese der Zukunft einfach im Alltag stattfinden wird, dort nämlich, wo die Diakone wie selbstverständlich zu Hause sind. Diakone mit Zivilberuf spekulieren nicht über Notleidende. Sie schreiben keine Papiere, um die Not zu bekämpfen. Sie sind schon da, wo es brennt, ganz gelassen, so wie das Igelehepaar im Märchen.“

„Typ, der gut zuhören kann“

Diakon Michael Stephan aus der Pfarreiengemeinschaft „Am Schaumberg“ sagt, dass der Diakon mit Zivilberuf sowohl eine Chance als auch eine Last zugleich ist. Last, weil die Menschen ihn nicht immer als jemanden wahrnehmen würden, der seinem kirchlichen Amt „nur“ nebenberuflich nachgeht. Da ein gesundes Mittelmaß zu finden, das Familie, Arbeit und Kirche im Blick habe, sei ein langwieriger und schwieriger Prozess, schreibt Stephan. Aber zu zeigen, „dass es durchaus möglich ist, den Glauben trotz oder vielmehr mit Familie, Arbeit, Sport und Freunden aktiv und freudig zu leben“, sei auch eine Chance. Zudem werde er an seinem Haupt-Arbeitsplatz „immer mehr – so kommt es mir jedenfalls vor – als Diakon, Seelsorger, Mann der Kirche oder Typ, der gut zuhören kann, wahrgenommen“.

Bischof Ackermann betont in seinem Grußwort im Buch die besondere Bedeutung der Ständigen Diakone: „Gerade die Diakone mit Zivilberuf stellen eine Schnittstelle zwischen dem kirchlichen und dem weltlichen Dienst dar.“

Stürmer ergänzt: „Wir gehen dahin, wo wir merken: Da braucht es solidarische Hinwendung.“ Da die meisten Diakone im aktiven Dienst ihr Diakonat im Zivilberuf ausübten, stünden sie ihren Arbeitskolleginnen und -kollegen zur Seite und seien damit sowohl auf der Arbeit als auch im Leben sichtbare Zeugen für Christus, sagte Berger.

„Dadurch haben wir in der Gemeinschaft der Ständigen Diakone im Bistum Trier ‚für fast alles‘ Spezialisten: Diakone arbeiten in handwerklichen Berufen, als Lehrer, Fachärzte, Physiotherapeuten und Krankenpfleger, als Kranführer, Gefängnis- und Notfallseelsorger oder Schuldnerberater der Caritas.“

Der Ständige Diakonat wurde im Zweiten Vatikanischen Konzil wiedereingeführt und hebt den Diakonat als eigenständige Weihestufe hervor. 1970 wurden im Bistum Trier die ersten vier Ständigen Diakone geweiht. Aktuell gibt es 195 Ständige Diakone, davon 98 mit Zivilberuf und 33 im Hauptberuf.


Buch über Diakone im Bistum Trier


Paulinus - Marginalinhalt:

Im Blickpunkt

„Paulinus“-Leserreise 2023

Die nächste „Paulinus“-Leserreise führt vom 24. April bis 1. Mai nach Apulien in Italien. Der Stiefelabsatz Italiens lockt mit angenehmen frühlingshaften Temperaturen, einer beeindruckenden Landschaft sowie großer Geschichte und Kultur.


Lebensberatung im Paulinus

An dieser Stelle beantworten regelmäßig Lebensberaterinnen und -berater aus den Einrichtungen des Bistums Trier Fragen zu verschiedenen „Problemfeldern“ des Lebens, zum Beispiel aus den Bereichen Erziehung, Ehe oder Familie. Wenn Sie zu einem Problem Beratung oder Antworten suchen, können Sie sich entweder an die „Paulinus“-Redaktion, Postfach 3130, 54221 Trier, oder direkt an die Lebensberatungsstellen im Bistum Trier wenden. Viele Paulinus-Beiträge aus der Praxis der Lebensberater finden Sie im Paulinus-Archiv/Lebensberatung.


Einfach Leben

Ein eigenes Haus, ein Auto, regelmäßiger Urlaub, Fernreisen, ein möglichst gut gefülltes Bankkonto. So sah lange Zeit der Traum vom Wohlstand aus. Doch immer mehr setzt sich heute die Erkenntnis durch: „Viel haben“ heißt noch nicht „gut leben“, und „weniger ist vielleicht mehr“. In Zusammenarbeit mit Barbara Schartz vom Themenschwerpunkt Schöpfung bei der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum beleuchten wir das Thema in einer lockeren Serie und stellen Menschen vor, die für Veränderung eintreten oder anders leben.


Synode im Bistum Trier

Die Synode wurde am 29. Juni 2012 von Bischof Ackermann ausgerufen. Die Trierer Bistumssynode hat ihr Abschlussdokument „heraus gerufen – Schritte in die Zukunft wagen“ am 30. April 2016 verabschiedet.



Video

  • Basiskurs "Biblisch-geistliche Begleitung von Gruppen"
    15 Frauen und Männer haben am bundesweit ersten „Basiskurs biblisch-geistliche Begleitung von Gruppen“ in Trier teilgenommen. Eine Teilnehmerin ist Belinda Jochem, Pfarrsekretärin und darüber hinaus ehrenamtlich Engagierte in der Pfarrei St. Franziskus Hermeskeil im Pastoralen Raum Hermeskeil. Im Video erzählt sie, warum sie sich für das Angebot interessiert und was ihr persönlich der Kurs gebracht hat (Video: Christine Cüppers).
  • Priesterweihe
    Am 27. Mai wird Bischof Dr. Stephan Ackermann im Trierer Dom Johannes Cavelius und Mathieu Valet zu Priestern weihen (der Paulinus berichtete). Johannes Cavelius hat dem „Paulinus“ erzählt, warum er Priester werden möchte und worauf er sich nach der Weihe am meisten freut (Video: Sarah Schött).
  • "Begrüßungsvideo" zu den Heilig-Rock-Tagen 2023
    Isabell Krohn und Wolfgang Meyer haben das Programm der 23. Ausgabe des Bistumsfestes vorgestellt und laden herzlich dazu ein. Sie stehen unter dem Leitwort "Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben" und halten nicht nur ein umfangreiches geistliches, sondern auch ein abwechslungsreiches Kulturprogramm bereit (Video: Christine Cüppers).
  • Zur Neufassung des kirchlichen Arbeitsrechts
    Bischof Stephan Ackermann erläutert im Video, welchen Perspektivwechsel die neue Grundordnung vollzogen hat: Die "katholische Identität" ist im Selbstverständnis der Organisation begründet. (Bericht im „Paulinus“)
  • Bleibender Gewinn fürs Museum
    Das Museum am Dom ist am Ende der rheinland-pfälzischen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ mit Besucherzahl und Resonanz sehr zufrieden. Viele Stücke werden in die neue Dauerausstellung integriert werden, sagt Museumsdirektor Markus Groß-Morgen (Video: Zeljko Jakobovac).
  • Weitere Videos
    Weitere Videos des Paulinus finden sich auf www.youtube.com/PaulinusTrier




Paulinus - Fuss: