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Zeichen der Zeit erkennen

Foto: Ernst Mettlach
Die Synodalen stimmten über zahlreiche Anträge ab.

Zeichen der Zeit erkennen

Von: Bruno Sonnen | 2. Mai 2014
Nach den Rückmeldungen vor und während der ersten Vollversammlung im Dezember 2013 sowie zwei Arbeitsgruppentagen im Vorfeld der zweiten Vollversammlung hatte Bischof Ackermann neun Themen benannt, die aus seiner Sicht von der Synode bearbeitet werden sollen: Diakonisches Wirken - Missionarisch sein - Die Zukunft der Pfarrei – Katechese - Den Glauben an vielen Orten leben lernen - Der Sonntag und die Gestaltung des Sonntagsgottesdienstes - Persönliches und gemeinschaftliches Beten und die Vielgestaltigkeit gottesdienstlicher Feiern - Die Vielfalt der Charismen von Männern und Frauen entdecken und wertschätzen - Die Entwicklung der Rätestruktur.

An die Vorstellung der Themen durch den Bischof schloss sich eine breite Aussprache der Synodalen mit einer Fülle unterschiedlichster Rückmeldungen und Anregungen an. Stichworte waren unter anderem: „Es gilt, nicht binnenkirchlich, sondern von den Menschen her zu denken“, „Die Weltkirche muss im Blick bleiben“, „Man muss von der Zukunft her denken“, „Die Ökumene muss im Auge behalten werden“, „Welches Kirchenbild haben wir?“, „Wie ist das Zusammenspiel von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen?“, „Auf welche Handlungsebenen schauen wir?“

Welche Vision hat Kirche?

Als ein zentrales Thema kristallisierte sich im Laufe der Debatte die Frage nach der Vision von Kirche heraus: „Gibt es eine gemeinsame Vision, Strategie oder Option, auf die sich die Synode einigen kann?“ Dazu räumte Bischof Ackermann ein: „Ich habe keine umfassende Vision für die Zukunft der Kirche, nach dem Motto ‚Ich sehe was, was Du nicht siehst’ - sonst hätte ich keine Synode einberufen. Ich sehe einzelne Dinge, und das synodale Element gehört für mich dazu.“ Sicherlich werde es eine „Vergemeinschaftung von Optionen und Perspektiven“ geben müssen, ansonsten werde es „disparat“ bleiben, lautete seine Aufforderung an die Synode.

Der Beschäftigung mit den vom Bischof benannten Themen soll bis kommenden Samstag die Bildung der Sachkommissionen der Synode folgen. Dabei ist die Vollversammlung frei zu entscheiden, ob, wie vom Geschäftsführenden Ausschuss vorgeschlagen, neun Sachkommissionen gemäß den neun benannten Themenfeldern gebildet werden oder ob die Sachkommissionen einen anderen Zuschnitt haben sollen.

Mit großer Mehrheit stimmte die Vollversammlung am 1. Mai einem Antrag von Synodalen zu, wonach „Inklusion“ (also die Absicht, alle Menschen in ihren Unterschiedlichkeiten einzuschließen) ein „Querschnittsthema“ der Synode sein und in „allen Sachkommissionen mitbedacht werden“ sollte.

Vorschlag des Präsidiums abgewandelt

Sowohl auf der ersten Vollversammlung als auch bei den folgenden Arbeitstagen hatten sich die Synodalen intensiv mit aktuellen „Zeichen der Zeit“ wie Individualisierung, Pluralisierung, Wandel der Geschlechterrollen, Religiosität, Demografischer Wandel, Flexibilisierung, Medien- und Kommunikationsgesellschaft,

Ökonomisierung und Bedrohtes Leben auseinandergesetzt. Diese Zeichen der Zeit bilden einen inhaltlichen Hintergrund für die weitere Arbeit der Sachkommissionen und für die weiteren Vollversammlungen. Die Synode hatte am 30. April mehrheitlich beschlossen, den Antrag des Präsidiums zu diesen Herausforderungen der Gegenwart nicht als verbindliches Dokument zu verabschieden. Nun wird der Leitantrag nach dem Willen der Synodenmehrheit lediglich als „Ergebnispapier“ des Vorbereitungsprozesses gewertet.

Die 279 Synodalen waren am Abend des 30. April zur zweiten Vollversammlung in der ehemaligen Reichsabtei St. Maximin in Trier zusammengekommen. Die Versammlung endet am 3. Mai. Die nächste Vollversammlung ist vom 2. bis 4. Oktober in Saarbrücken geplant.




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Synode im Bistum Trier

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