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Christi Himmelfahrt:Hochfest „mit Weitblick“

Am Fuß des Erbeskopfes haben um die 150 Gläubige Christi Himmelfahrt gefeiert. „Mit Weitblick“ in die Natur würdigten sie damit auch das dreifache Jubiläum des Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken.
Das Wetter spielt mit beim „Boni-Bus-Pilgerweg“ mit Gottesdienst unter freiem Himmel. Im Hintergrund einige der gelben Boni-Busse.
Datum:
18. Mai 2024
Von:
Ursula Schmieder

Das Hilfswerk kann auf sein 175-jähriges Bestehen blicken sowie auf 75 Jahre Verkehrshilfe und 50 Jahre Nordeuropahilfe. Die Verkehrshilfe kommt Menschen zugute, die in sogenannten „Diaspora-Gemeinden“ in konfessionellen Minderheiten leben.

Für ihren Glauben nehmen sie oft weite Wege in Kauf, auch rings um den Erbeskopf bis an den Glan und darüber hinaus. Daher schätzen sie die finanzielle Unterstützung beim Kauf von Kleintransportern. Von bistumsweit zwölf „Boni-bussen“ sind acht um den Erbeskopf unterwegs. Das Bonifatiuswerk im Bistum Trier mit seinem Vorsitzenden Pfarrer Stephan Wolff lud daher vor allem Gläubige der Diaspora-Gemeinden dorthin ein zum „Boni-Bus-Pilgerweg“. Und das nutzten Menschen auch aus dem Raum Koblenz, um, wie vom Bonifatiuswerk erstrebt, Gemeinschaft im Glauben zu erleben. Pilger trafen per Boni-Bus, mit Autos und Fahrrädern oder auch zu Fuß ein. So machten sich zehn Pilger aus Idar-Oberstein  mit Pastoralreferent Claus Wettmann an der einzigen Kirche im Nationalpark Hunsrück-Hochwald in Neuhütten-Muhl auf den Weg.

Sich mit Anschauungen auseinandersetzen

Sie alle waren im Sinn des Hochfestes Christi Himmelfahrt unterwegs, hob Wolff in seiner Predigt hervor. Jesus habe seine Jünger ermutigt, als Zeugen Christi hinaus zu gehen in die  Welt, nicht in Einsamkeit zu verharren, sondern Nähe zu erleben, von Angesicht zu Angesicht. In der heutigen Zeit sei das umso wichtiger. Denn digitale Kontakte hätten nichts zu tun mit lebendigen Begegnungen. Sie förderten nicht Verbundenheit, sondern zeugten von analoger  Entfremdung. Und die führe zu Isolation und mitunter zu Gewalt, wie etwa aktuell Angriffe auf  kommunalpolitisch engagierte Menschen zeigten. Es sei fatal, „wenn wir nicht einmal mehr in der Lage sind, miteinander zu streiten und zu ringen, sondern nur noch aufeinander einschlagen“.

Christi Himmelfahrt kann anderswo kaum vergleichbar gefeiert  werden wie am höchsten Punkt in Rheinland-Pfalz.

Joachim Höhn, Diakon in Bad  Sobernheim

Jeder bewege sich in seiner täglichen Kommunikation in der eigenen Gedankenwelt und „Blase“ und werde unfähig, sich mit Menschen mit anderen Weltanschauungen auseinanderzusetzen. Wie all das zusammenhänge, sei spürbar und erlebbar an  Weitblick bietenden Orten wie dem Erbeskopf. Die Gründung des Bonifatiuswerkes zeuge daher von weitsichtigem Handeln. Der Appell „Keiner soll alleine glauben“  gelte bis heute. Ebenso wie der, dass jeder in Gemeinschaft leben sollte – raus „aus der polarisierten und nur auf sich bezogenen Vereinzelung“.

Für Diakon Peter Munkes vom Leitungsteam des Pastoralen Raums Idar-Oberstein ist die  gemeinsame Feier daher nur zu begrüßen. Gemeinschaft zu erleben – und zu leben – sei ja „Inhalt unseres Glaubens“. Und Christi Himmelfahrt könne anderswo kaum vergleichbar gefeiert  werden wie am höchsten Punkt in Rheinland-Pfalz, betont Joachim Höhn, Diakon in Bad  Sobernheim.

Ohne die Busse wäre vieles nicht möglich

Zum Christi-Himmelfahrts-Gottesdienst „hoch hinauf“ zu fahren, sei eine schöne Idee, fanden Andrea Burger, Ehemann Peter und Vater Ludwig aus Stipshausen. Joy Dreher und Hedi Theobald aus Idar-Oberstein freuten sich, mit Menschen aus unterschiedlichen Pastoralen Räumen zusammenzukommen. Auch dank ihres Boni-Busses, der das Singen im Kirchenchor ebenso ermögliche wie Sitzungen, Konzertbesuche oder Messdienerfreizeiten. „Ohne den Boni-Bus wäre das nicht möglich gewesen“, versicherte Joy. Daher trage auch ihre Pfarrei nun „Bonifatius“ im Namen. Den Gottesdienst umrahmten unter Leitung von Dekanatskantor Rafael Klar der Chor „TONinTON“, das Abteier Blechbläserquintett und Damian Bach am Klavier.