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Mergener Hof:Handeln statt nur reden

Das katholische Jugendzentrum Mergener Hof in Trier verlängert und erweitert sein Projekt „MiezBox“, das mit kostenlosen Angeboten der Kinderarmut entgegenwirken will.
Köchin Rosi Strupeck sorgt dafür, dass das Essen lecker schmeckt.
Datum:
17. Jan. 2025
Von:
Inge Hülpes

Trier. Kinderarmut ist ein akutes Problem – auch in Trier. Rund jedes fünfte Kind in Deutschland wächst in Armut auf und hat somit schlechtere Chancen auf Bildung, Gesundheit und soziale Teilhabe. Im Herzen der Innenstadt ist das Jugendzentrum Mergener Hof, dessen Beiname MJC („Miez“) auf die „Marianische Jünglings-Congregation“ als früheren Betreiber zurückgeht, ein sicherer Hafen für Kinder und Jugendliche. Seit Ende 2022 gibt es das spendenfinanzierte Erfolgskonzept „Miez-Box“, dessen Herzstück ein frisch gekochtes, gesundes Essen ist und das dank vieler Unterstützerinnen und Unterstützer nun in eine neue Phase eintritt.

„Das Mittagessen im Mergener Hof bedeutet, den restlichen Tag keinen Hunger haben zu müssen. Nach der Schule sind wir sehr hungrig, weil wir morgens meist nichts essen“, berichtet eine 17- Jährige, die regelmäßig kommt.

Das Mittagessen im Mergener Hof bedeutet, den restlichen Tag keinen Hunger haben zu müssen.

Eine 17-Jährige

Nach dem Essen bietet die MiezBox eine Hausaufgabenbetreuung mit individueller Unterstützung. „Hier dürfen auch Fehler gemacht werden. Aber man ist nicht allein; wir erarbeiten gemeinsam Lösungen“, erklärt die 21-jährige Lea, die in der Miez ihren Bundesfreiwilligendienst leistet. Am Nachmittag kann man sich dank vieler Freizeitangebote sportlich oder kreativ austoben. Wer nur Zeit mit Gleichaltrigen verbringen möchte, findet auch dafür Raum. Bislang konnten bis zu zehn Kinder das Angebot nutzen – doch der Bedarf war viel höher. „Über Kinderarmut wird viel gesprochen, aber es wird zu wenig gehandelt“, sagt die Vorsitzende des Trägervereins der Einrichtung, Kerstin Knopp.

Kapazitäten sollen verdoppelt werden

Bislang fehlte es vor allem an Räumen und Personal, um das Angebot zu erweitern. Bemühungen, zusätzlichen Raum durch Containerlösungen zu schaffen, scheiterten an baulichen Hürden. Die Lösung? Um mehr Räumlichkeiten für Betreuungsangebote und einen weiteren Arbeitsplatz zu schaffen, rückt das Miez-Team enger zusammen: Das Chefbüro wird zum Multifunktionsraum umgebaut, berichtet Hausleiterin Tina Klein. Auch personell gibt es positive Entwicklungen: Eine neue Vollzeitkraft soll das Team verstärken. Dann könnten bis zu 20 Kinder und Jugendliche individuell und unkompliziert Zugang zu den Angeboten erhalten.

„Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen ihre Energie und Unterstützung einbringen, um das möglich zu machen. Jede Spende, jede helfende Hand zeigt: Wir stehen als Gemeinschaft füreinander ein. Zusammen können wir die Welt ein Stück gerechter machen – angefangen hier bei uns“, ist Knopp überzeugt.

Info

Nähere Auskünfte über das Projekt, für das man auch online spenden kann, findet man auf der Homepage