Zum Inhalt springen

Fastenzeit:Fastenaktionen gehen los

„Mit dem Schönsten rechnen!“ So startet die evangelische Kirche ihre Fastenaktion. Die Katholiken lenken den Blick auf die harte Arbeit in Teeplantagen von Sri Lanka – auch mit der Hungertuch-Wallfahrt, die im Bistum Trier begann.
Die Hungertuch-Wallfahrer mit Matthias-Pilgern aus Neuwied und Bad Honnef sowie Interessierten in Neuwied.
Datum:
16. März 2025
Von:
KNA/bip

Die Kirchen in Deutschland haben am 9. März ihre Fastenaktionen eröffnet. Das katholische Hilfswerk Misereor richtet dabei den Fokus auf die schwierige Lage der Hochlandtamilen in Sri Lanka, die unter harten Bedingungen auf Teeplantagen arbeiten. Die evangelische Aktion „7 Wochen Ohne“ steht unter dem Motto „Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik“ und lädt dazu ein, in der Fastenzeit bewusst innezuhalten.

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister erinnerte bei der Eröffnung der Aktion in der derzeitig oft mit schlechten Nachrichten gespickten Welt an den Vers: „Du musst mit allem rechnen. Auch mit dem Schönsten.“ Er plädierte bei seiner Ansprache in der St.-Martin-Kirche im niedersächsischen Nienburg an der Weser dafür, das Leben von einem guten Ausgang her zu denken. „Das ist uns verloren gegangen bei dem, was um uns herum tobt.“

Jeden Tag könne man eine Geschichte des Weltuntergangs erzählen, jedoch könne man auch eine Geschichte der Weltrettung erzählen, erklärte Meister. „Viel zu oft, so scheint mir, haben wir uns für die erste Variante entschieden. Aber schaut auf euer Leben.“ Jeder habe Geschichten mit guten Ausgängen erlebt, so der Landesbischof im ZDF-Fernsehgottesdienst, in dem Menschen von ihren schönen Momente aus dem Alltag erzählten und der mit fröhlichen Liedern des Gospelchors der Gemeinde gestaltet wurde.

Würde des Menschen oft mit Füßen getreten

Auf katholischer Seite erklärte Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck im ARD-Fernsehgottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Antonius in Essen-Frohnhausen, der mit musikalischen Klängen und Geschichten aus Sri Lanka gestaltet wurde: „Wer für Menschenrechte eintritt, der lebt im Sinne Jesu.“ Die diesjährige Misereor-Fastenaktion wolle dabei helfen. „Sie erinnert mit ihrem Thema an die Würde des Menschen, die oft mit Füßen getreten wird.“

Der Gottesdienst war das Ziel der Hungertuch-Wallfahrt, die am 2. März in Neuwied im Bistum Trier begonnen hatte. Dabei bewältigten etwa 40 Frauen und Männer in Stafette eine Strecke von etwa 150 Kilometern bis nach Essen. Zu Beginn der Wallfahrt stand der Gottesdienst in der Kirche St. Matthias Neuwied, den die Wallfahrerinnen Sonja Mertesacker (Leutesdorf) und Martha Wennig (Bad Honnef) sowie Pastoralreferent Christoph Hof (Pastoraler Raum Neuwied) gestalteten.

Wallfahrer sind in drei Gruppen unterwegs

Nach einem Gang durch die Neuwieder Fußgängerzone bis zum Rhein teilten sich die Männer und Frauen in drei Kleingruppen auf: eine Gruppe machte sich, begleitet von Matthias-Pilgerinnen und -pilgern aus Neuwied und Bad Honnef, auf den Weg zur nächsten Station in Leutesdorf. Eine zweite Gruppe fuhr ins Josefshaus nach Hausen, um sich dort  mit dem Hungertuch zu beschäftigen. Die dritte Gruppe kam im Pfarrsaal St. Matthias zu einem Brunch mit Austausch und Information für Interessierte zusammen. Monika und Michael Hommer von der Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Neuwied hatten die Organisation übernommen. 

Stationen der Hungertuch-Wallfahrt im Pastoralen Raum Neuwied waren zudem Leutesdorf, Leubsdorf und Linz. Auf dem weiteren Weg durch die Bistümer Köln und Essen sangen und beteten die Frauen und Männer, teilten Informationen über das Misereor-Hungertuch, die Wallfahrt, das diesjährige Partnerland Sri Lanka und das Thema der Misereor-Fastenaktion untereinander und mit den Menschen, denen sie begegneten.