© Christine Cüppers
24. Nov. 2024
© Christine Cüppers
Bistum. In der Gemeinschaft der Kirche will Antonio Jagodin als Diakon und ab 7. Juni 2025 als Priester Zeugnis von Gott geben. Am Vortag des Christkönigsfestes am Ende des Kirchenjahres hat Weihbischof Robert Brahm den 26-jährigen gebürtigen Saarländer zum Diakon geweiht. Eine große Festgemeinde war aus seiner Heimat Schwalbach und der Praktikumsgemeinde Vorderhunsrück in den Dom gekommen, um Jagodin „den Rücken zu stärken“.
Weihbischof Brahm griff in seiner Predigt das Zitat eines kleinen Jungen auf: „Ich finde, Du wärest ein guter Pastor!“, habe der am Ende einer Kinderfreizeit in Jagodins Heimatpfarrei St. Josef festgestellt. Das Kind traue dem angehenden Priester zu, „das Herz und die Seele der Menschen wie ein guter Hirte liebevoll anzusprechen“, erklärte Brahm und ergänzte: „Sie wissen, dass da noch ein anderer ein Wörtchen mitzureden hat. Gott selbst ist es, der beruft, der uns anspricht, berührt, auffordert.“
Der Abschnitt der Tageslesung aus dem Buch des Propheten Jesaja präsentiere Gott in einer der ältesten Leitungspositionen, stellte der Weihbischof dar. „Gott ist König“, betone der Schreiber des Buches. Dabei meine der Königsbegriff im Alten Testament gar nicht ein politisches Amt, sondern beschreibe den „Inbegriff für Gerechtigkeit, Liebe und Treue. Gott ist König – das heißt: Ich bin der, der dich liebt, der dir treu ist und der für Gerechtigkeit sorgt“.
Längst sei es nicht mehr selbstverständlich, dass jemand Diakon und dann Priester werden möchte in einer Zeit, in der man „beäugt, kritisch unter die Lupe genommen und hinterfragt“ werde. Antonio Jagodin habe sich entschieden, Zeugnis von Gott zu geben. Weihbischof Brahm zitierte den 26-Jährigen, der auf seiner Website schreibt, Kirche sei für ihn „ein Ringen und Beten um die wahre Verkündigung der Botschaft Gottes in unserer Zeit, ein Ringen, den Willen Gottes zu hören und gemeinsam zu leben“. Diese Suche nach dem, „was Gott heute von uns will“, werde bei der Weltsynode ebenso deutlich wie in Gremien der Pfarreien. Sicher brauche es dafür Strukturen. Aber „wenn etwas Menschen heilen und retten kann, dann unser Glaube, ein gutes Wort, das von Gott nie ohne Wirkung bleibt“.
Gottes Sohn Jesus „braucht Sie, damit Sie sein Wort verkünden“, wandte sich der Weihbischof an den Kandidaten. Die Menschen in seinem Umfeld bat er um Unterstützung für Antonio Jagodin: „Stärken Sie ihn, indem Sie ihn begleiten mit Gebet, mit konstruktiv-kritischen Rückmeldungen und vor allem mit Nachsicht.“ Sicher werde es für den Diakon Stunden des Zweifels geben. Dann solle Jagodin sich den Satz des Jungen in Erinnerung rufen und „seinen Weg in Treue weitergehen“.
Auf diese Anregung folgte die Weiheliturgie mit der Anrufung des Heiligen Geistes, dem Versprechen des Weihekandidaten, Weihelitanei und Handauflegung, dem Weihegebet und dem Anlegen der Gewänder. Mit dem Aufnahmegruß hießen Weihbischof Brahm, Priester und Diakone Antonio Jagodin in seinem neuen Amt willkommen.
Nach dem Gottesdienst gratulierten im Kreuzgang die zahlreichen aus der Heimat- und der Praktikumsgemeinde angereisten Ministranten und Gemeindemitglieder. „Es ist ein Tag der Freude“, kommentierte eine Frau aus Schwalbach das Ereignis.