Datum:
28. Juli 2023
Von:
Stefan Endres
Aktion zum Ferienstart:"Du bist mehr als Dein Zeugnis"
Mehr wert zu sein als die Benotungen auf dem Zeugnis – das haben Schülerinnen und Schüler am letzten Schultag in Wittlich erfahren. Die Aktion „#mehralsmeinzeugnis“ will Mut machen und auf Stärken hinweisen.
Am Peter-Wust-Gymnasium, an der Mehrzweckhalle Eventum und auf dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) übergaben Hauptund Ehrenamtliche aus der Jugendarbeit den Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Wittlicher Schulen ein „sprechendes Geschenk“. Ein Turnbeutel mit dem Aufdruck „Nimm’s sportlich!“ und dem Motto „#mehralsmeinzeugnis“ hat sie am letzten Tag vor den Sommerferien daran erinnert, dass sie „mehr sind als ihre Noten, ihre Leistung und ihre Rolle. Es soll sie davor bewahren, sich nur von ihren Noten her zu verstehen“,sagten die Organisatoren zu der Aktion am 21. Juli.
Seit 2017 gehen sie am letzten Schultag dorthin, wo sie viele Jugendliche nach der Zeugnisvergabe erreichen. In einer Verbindung aus stärkender Zusage und dazu passendem Geschenk wollen sie all jenen Mut machen, denen nach dem Schuljahresende ein wenig Zuspruch guttut.
Über das Präsent hinaus haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich einer ihrer individuellen Stärken bewusst zu werden. Auf Zettel können sie notieren, was sie richtig gut können und gerne tun. „Einige meinen zunächst, nichts gut zu können“, sagte Eva Heitkötter vom Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück, der seit Beginn ein Träger der Aktion ist. Aus solchen Einschätzungen ergebe sich das ein oder andere persönliche Gespräch.
So partizipieren die Jugendlichen – und das gleichberechtigt aus allen Schulformen.
Armin Surkus-Anzenhofer
Veranstalter aus dem Bereich der Jugendarbeit sind der Arbeitskreis Jugendschutz/Suchtprävention im Landkreis Bernkastel-Wittlich, der Pastorale Raum Wittlich und die Fachstelle Plus für Kinder- und Jugendpastoral Marienburg/Wittlich. Unterstützer sind außerdem Mitarbeitende aus der Schulsozialarbeit.
Zwei Schülerinnen des Cusanus-Gymnasiums sind mit ihren Zeugnissen zwar zufrieden und würden sich auch nicht alleine darüber definieren. Dennoch kennen sie, wie sie berichten, aus ihrer Schule auch andere Fälle. „Dann ist es gut, diesen Zuspruch zu bekommen.“
Jugendliche werden bei Vorbereitung einbezogen
In die Clara-Viebig-Realschule Plus gehen Lana Jukic und Ajla Schäfer, beide 14 Jahre, sowie die 15-jährige Darleen Weckmann. Das Trio gehört zu den Schülerinnen und Schülern, die sich in der Vorbereitung und Ausführung der Aktion engagieren und am ZOB bei der Beutel-Ausgabe mitwirken. Begleitet von Schulsozialarbeiterin Nadine Klees waren sie an der Ideenfindung beteiligt, haben bei der Präsent-Auswahl und -Gestaltung mitentschieden.
„So partizipieren die Jugendlichen – und das gleichberechtigt aus allen Schulformen“, bestätigt der in kirchlicher Kinder- und Jugendarbeit tätige Pastoralreferent Armin Surkus-Anzenhofer. Die jährliche Aktion, zu deren Erfolg neben dem Konzept auch „ästhetisch ansprechende“ Materialien gehören, sei über die Jahre „mit dem Slogan #mehralsmeinzeugnis bekannt und zu einer Marke geworden“, erklärt er. Manche Jugendliche seien gerade deshalb daran interessiert mitzuarbeiten, wie er aus Rückmeldungen weiß. Andere Engagierte aus der Jugendpastoral, etwa im Landkreis Cochem- Zell, hätten die Idee zum Zeugnistag schon übernommen.
Anziehend auf viele junge Menschen wirkte eine Begleitaktion durch das Haus der Jugend: Mitarbeitende brachten an einem Stand am ZOB Tattoos auf die Arme auf. Eine Eisdiele gab ihre Eiskugeln zum ermäßigten Preis an Schülerinnen und Schüler ab. So gestärkt begleitet die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Weg in die Ferien die Zusage, „mehr zu sein“ als Noten und Leistung und überdies der Wunsch: „Nimm’s sportlich!“