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Sanitätsdienst in Rom:Dienst im Sinne des Leitsatzes

Knapp 500 ehrenamtliche Malteser aus allen Teilen Deutschlands werden im Rahmen des Heiligen Jahres in Rom Sanitätsdienste für die Pilger und Touristen leisten. Auch Malteser aus dem Bistum Trier waren schon vor Ort.
Aus der Gliederung Bendorf war unter anderem Alexander Hahn (Dritter von rechts) in Rom mit dabei.
Datum:
10. März 2025
Von:
Sarah Schött

Bendorf/Rom. Wer mit Alexander Hahn spricht, merkt sofort, wie viel Spaß ihm der Einsatz in der italienischen Hauptstadt gemacht hat. Und so verwundert es kaum, dass der 39-Jährige auf die Frage, ob er nochmal mitmachen würde, mit einem klaren „Ja!“ antwortet.

Hahn war zusammen mit Dr. Marcella Götz, Sandro Hartel, Kurt Hartel und Inka Schiemann von der Malteser-Gliederung Bendorf in der letzten Januarwoche für den ehrenamtlichen Dienst in Rom. Ergänzt wurde das Team von Dominik Karl und Monika Schwaderlapp (beide Gliederung Wetzlar) sowie Owen Martin (Gliederung Oestrich-Winkel). Da es auf die Anfrage, wer den Dienst übernehmen will, mehr Bewerber als freie Plätze gab, wurde am Ende sogar ausgelost, erzählt Hahn.

Im Grunde ist es ein Auslandseinsatz, da ist immer eine gewisse Überraschung dabei und darauf muss man sich auch einlassen. 

Alexander Hahn

Die erste Gruppe Malteser, die bereits im Dezember vor Ort war, hatte für die Nachfolger eine Art Handbuch mit wichtigen Infos erstellt. „Aber im Grunde ist es ein Auslandseinsatz, da ist immer eine gewisse Überraschung dabei und darauf muss man sich auch einlassen. Man muss einfach mit dem zurechtkommen, was man vorfindet“, meint Hahn. Das hat nach seiner Ansicht auch ganz gut funktioniert. Natürlich seien der Ablauf der Dienste und das Drumherum anders, als man es vielleicht aus Deutschland gewohnt sei. Ausstattung, Medikamentennamen, „man muss sich erst mal mit den Dingen vertraut machen“, so der Malteser. 

Zeit für eigene Erkundungen

Eingesetzt waren er und seine Teamkollegen an allen vier Papstbasiliken. „In meinem Team waren wir immer in einem Spätdienst und einem Frühdienst eingeteilt in einer Kirche und haben am nächsten Tag den Kirchenstandort gewechselt. Man musste sich zwar alle zwei Tage auf eine neue Umgebung einstellen und schauen, wie es da läuft, aber dadurch sieht man auch viel. Das finde ich persönlich schöner, als eine Woche lang an einem Standort zu sein und immer das gleiche zu sehen.“

Wir hatten einen super Ausblick und Empfang im Malteserorden, in der Villa Magistrale. Das war ein Erlebnis für sich.

Alexander Hahn

Ohnehin habe es genügend Möglichkeiten gegeben, sich die Ewige Stadt genauer anzuschauen. „Wir waren zum Beispiel am Kolosseum, wo wir leider nicht reinkamen. Wir waren an der Engelsburg, da hat man einen tollen Blick über die Stadt. Wir hatten einen super Ausblick und Empfang im Malteserorden, in der Villa Magistrale. Das war ein Erlebnis für sich.“ Auch die Papstaudienz sei ein besonderer Moment gewesen.

Im Dienst selbst gab es Hahn zufolge „ein paar Einsätze, aber in deutlich messbaren Grenzen“. Das lag seiner Einschätzung nach nicht zuletzt an der Witterung früh im Jahr. „Das sieht im Sommer bei 40 Grad am Petersdom sicher anders aus.“ So waren er und sein Team nur für kleinere Fälle wie eine Schürfwunde nach einem Sturz, Kopfschmerzen oder Übelkeit zuständig. „Was man klassisch auf einer Wallfahrt gerne mal hat.“

Dabei ist es nicht so, dass die deutschen Malteser explizit für die deutschen Pilger verantwortlich sind. Einige seien zwar mit Fragen zu ihnen gekommen, weil sie die Sprache erkannt hatten. Aber es gab einen Sprachenmix, zumal mit den Deutschen Teams aus Österreich, Italien und Norwegen vor Ort waren.  

Nicht nur medizinische Ansprechpartner

„Man wird nicht nur für medizinische Fragen angesprochen, sondern auch für eine Art Lotsendienst. Das geht von ,Wo ist die Toilette?‘, bis zu ,Wie komme ich in die Vatikanischen Museen?‘. Das ist auch für uns immer wieder interessant. Man will den Leuten weiterhelfen und lernt dazu, weil man selbst nochmal erkundet.“

Für Alexander Hahn war der Dienst in Rom ein Dienst ganz im Sinne des Leitsatzes der Malteser. „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen. Die Hilfe ist ja nicht nur medizinische Hilfe, sondern auch, dass wir gesehen werden, dass wir ansprechbar sind, egal was das Problem ist. Ich glaube, das macht es am Ende des Tages auch aus. Dass wir nicht nur die große Medizin machen, wofür wir ausgebildet und eingerichtet wären, sondern uns auch um die kleinen Sachen kümmern.“ 

Info

Auch im September und November übernehmen Teams aus dem Bistum Sanitätsdienste in Rom.