Die Königin der Instrumente
Los geht es mit dem 2. Orgelhalbmarathon. Vom 7. bis 10. August spielt Matthias Grünert, Kantor und Organist an der berühmten Dresdener Frauenkirche, erneut 21 maßgeschneiderte Programme an 21 von Hermann Lewen und ihm ausgewählten Instrumenten zwischen Reil und Trittenheim.
Und auch hier gibt es wieder wahre Entdeckungen, wie zum Beispiel die frisch restaurierte Orgel in der Kirche Maria Heimsuchung in Reil oder das wunderschön instandgesetzte Instrument aus der Stumm-Dynastie in Trittenheim. Den Auftakt bildet ein Konzertabend an der Klais-Orgel in St. Andreas in Altrich. Die jeweiligen Etappen an der Mosel sind so konzipiert, dass man den Halbmarathon hervorragend als Orgel-Fahrrad-Tour gestalten kann. Die einzelnen Konzerte dauern zwischen 30 und 50 Minuten. Zu allen Konzerten ist der Eintritt frei. Alle Details: https://www.moselmusikfestival.de.
Gleich vier Hände und vier Füße
Weiter geht es am 21. August in der Trierer Konstantin-Basilika. Gleich vier Hände und vier Füße kommen hier zum Einsatz, um die Klangpracht der großen Eule-Orgel zu präsentieren. Mit außergewöhnlichem Repertoire begeistert das Orgel-Duo Olivier Vernet und Cédric Meckler seit über 15 Jahren weltweit die Orgelfans und hat mehr als ein Dutzend von der Kritik hochgelobte Alben aufgenommen. Besonderer Höhepunkt bei diesem Konzert dürfte die Bearbeitung von Ravels legendärem „Boléro“ für Orgel-Duo sein. Olivier Vernet ist seit 2006 Titularorganist an der Kathedrale von Monaco. Sein Duopartner Cédric Meckler ist promovierter Mediziner und Neurowissenschaftler und untersucht die Gehirnaktivität während des Musizierens. Auch Hypnose, Meditation und luzides Träumen zur Vorbereitung auf Konzertauftritte gehören zu seinem Forschungsgebiet.
Konzert zum 50-jährigen Orgel-Jubiläum
Am 19. Dezember spielt Domorganist Josef Still die Klais-Orgel im Dom St. Peter zu Trier. Zum 50-jährigen Orgeljubiläum erklingt als Kooperationskonzert mit dem Philharmonischen Orchester der Stadt Trier die Symphonie concertante op. 81 des belgischen Komponisten Joseph Jongen. Das Werk wurde 1926 vom Kaufhausbesitzer Rodman Wanamaker in Philadelphia in Auftrag gegeben und war ursprünglich für die Eröffnung der Restaurierung der großen Wanamaker-Orgel bestimmt, einem riesigen Instrument, das für Wanamakers Kaufhaus gebaut wurde. Tatsächlich erklang dieses großformatige Werk dann aber erstmals 1935 in der berühmten New Yorker Carnegie Hall und gilt heute als eines der größten Werke für Orgel und Orchester des 20. Jahrhunderts. Ergänzt wird das Konzert um eine „Messe ohne Text“. So bezeichnete man Anton Bruckners klanggewaltige, großformatige Sinfonien. In seiner dritten Sinfonie verwirklichte Bruckner ein neuartiges Konzept: er verarbeitete musikalische Motive nicht linear, sondern setzt sie blockartig nebeneinander. Zum 200. Geburtstag von Anton Bruckner setzt das Philharmonische Orchester der Stadt Trier seine Reihe mit Bruckner-Sinfonien mit der 3. Sinfonie in dritter Fassung fort.
Junge Organisten aus aller Welt
Wenige Tage später, vom 18. bis 21. September 2024, findet in Zusammenarbeit mit der Hermann-Schroeder-Gesellschaft in der Konstantin-Basilika der 10. Internationale Orgelwettbewerb um den Hermann-Schroeder-Preis statt. Der Wettbewerb ist dem Werk des Komponisten Hermann Schroeder (1904-1984) gewidmet. Der in Bernkastel geborene Musiker wirkte als Organist und Chorleiter an St. Paulin. Er lehrte rund 50 Jahre an der Kölner Musikhochschule, der er auch zeitweise als stellvertretender Direktor vorstand, Tonsatz, Dirigieren, Formenlehre und Musikgeschichte. Schroeder gehört zu den bedeutenden deutschen Orgelkomponisten des 20. Jahrhunderts. Mit seinem 120. Geburtstag am 26. März 2024 und seinem 40. Todestag am 7. Oktober 2024 gibt es gleich zwei besondere Anlässe, an ihn zu erinnern. Junge Organisten aus aller Welt sind eingeladen, sich in drei Runden mit Pflichtstücken von J. S. Bach, C. Franck, H. Schroeder und frei wählbaren Werken der international besetzten Jury zu stellen.
Die Finalrunde wird in einem öffentlichen Konzert ausgetragen und verspricht ein in jeder Hinsicht spannendes Konzerterlebnis.