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Ü-Kirche:Den Fledermäusen auf der Spur

Informative und spannende Wanderung durch den nächtlichen Wald bei Föhren.
Christoph Postler hat bei der Nachtwanderung viele Infos zu Fledermäusen parat.
Datum:
19. Aug. 2024
Von:
Julia Hansjosten

Die Überraschungskirche in Föhren im Landkreis Trier-Saarburg, auch Ü-Kirche genannt, bietet Kindern und Eltern Raum zur kreativen und harmonischen Entfaltung. Viermal im Jahr gibt es diverse Veranstaltungen, bei denen Familien untereinander ins Gespräch kommen und Kinder und Jugendliche Kontakte knüpfen können.

Nach jeder Veranstaltung gibt es einen kleinen gemeinsamen Gottesdienst und zum Abschluss einen Imbiss. Kinder des Kindergartens und der Grundschule in Föhren nutzen vermehrt die Angebote und Möglichkeiten der Ü-Kirche. Die Ortsjugendpflege in Föhren bietet jungen Menschen zwischen sechs und 27 Jahren die Möglichkeit, an Bildungs- und Ferienangeboten teilzunehmen. Außerdem vertritt sie Interessen, Wünsche und Belange von Kindern und Jugendlichen und setzt diese mit einem ehrenamtlichen Team um.

Erstmals stellten Überraschungskirche und Ortsjugendpflege nun gemeinsam ein Projekt auf die Beine: Zur Fledermauswanderung waren Interessierte eingeladen. Spät am Abend, um 21.30 Uhr, treffen sich die Teilnehmenden vor dem Jugendraum in Föhren. Begrüßt werden sie von Jugendpfleger Christoph Postler und Gemeindereferent Rüdiger Glaub-Engelskirchen.

Bestand wird immer geringer

Zunächst lesen Laura und Emilia, zwei Teilnehmerinnen, eine Geschichte vor. Die enthält neben religiösen Inhalten viele Informationen zu Fledermäusen. Dann erzählt Christoph Postler, er sei früher sehr viel in Höhlen und Burgen unterwegs gewesen. Dabei habe er Daten über Fledermäuse gesammelt, um den Bestand zu messen. Dies sei eine wichtige Aufgabe, da der Fledermausbestand immer geringer werde. Heute gäbe es ungefähr 25 Fledermausarten.

Einige der Kinder kennen sich schon ganz gut mit den Tieren aus, und doch gibt es für alle noch einiges zu entdecken. Um zu erfahren, wie Fledermäuse sich orientieren, wird gespielt: Abwechselnd übernimmt ein Kind die Rolle einer Fledermaus, ein anderes die eines Nachtfalters. Der Fledermaus werden die Augen verbunden, da Fledermäuse sich ja über Schallwellen orientieren. Die Fledermaus soll den Nachtfalter nun mit dem Gehör aufspüren und ihn fangen.

Damit die Kinder die Fledermäuse im Dunklen finden können, verteilt Jugendpfleger Postler Detektoren. Die machen ein Geräusch, wenn Fledermäuse in der Nähe sind. Gut ausgerüstet wandern alle mit Taschenlampen von der Kirche in den Ort hinein. Und schon hier entdecken sie ein paar Fledermäuse.

Wir haben schon an vielen Projekten der Überraschungskirche teilgenommen, aber das Thema rund um Fledermäuse ist gerade für Kinder sehr spannend.

Mutter von Amina

Während einer kleinen Verschnaufpause erklärt Postler, dass die häufigste Art die Zwergfledermaus sei. Es kommt vermehrt die Frage auf, ob Fledermäuse wirklich Blut trinken. Dazu kann der Fachmann Entwarnung geben. Es gebe nur zwei blutsaugende Arten, und diese lebten in Südamerika. Die Kinder hören den Erklärungen gespannt zu und begeistern sich zunehmend für die Fledermäuse.

Eine Pappfledermaus als Andenken

So auch Amina, die lauthals verkündet: „Mir gefällt es total gut.“ Aminas Mutter teilt diese Meinung: „Wir haben schon an vielen Projekten der Überraschungskirche teilgenommen, aber das Thema rund um Fledermäuse ist gerade für Kinder sehr spannend“. Bei einem weiteren Stopp zeigt Christoph Postler Bilder verschiedener Fledermäuse und erläutert die Geschichte der kleinen Flugtiere: Bis zum 19. Jahrhundert seien Fledermäuse Teufelstiere gewesen, wodurch auch der Mythos des Blutsaugens entstanden sei. Der Jugendpfleger erklärt den Kindern auch, dass Fledermäuse nicht ganz ungefährlich seien. „Zieht euch Lederhandschuhe an, bevor ihr Fledermäuse anfasst. Und solltet ihr mal gebissen werden, müsst ihr euch direkt gegen Tollwut impfen lassen. Von sich aus greifen Fledermäuse aber nicht an.“

Auf dem Rückweg zur Kirche versuchen die Kinder noch einmal, Fledermäuse aufzuspüren und werden dafür ganz still. Auch die Taschenlampen werden ausgeschaltet, um die Tiere nicht zu verschrecken. Um 23.30 Uhr kehren alle zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück. Beendet wird diese mit einem Nachtgebet.

Und als Andenken an den nächtlichen Ausflug gibt es für jedes Kind eine Pappfledermaus. Auch wenn sich weniger Fledermäuse gezeigt haben, als erhofft und die Kinder so richtig müde sind, so sind sie doch alle begeistert von den Fledermäusen und allem, was sie über diese Tiere erfahren haben.

Info

Näheres zum Programm der Ü-Kirche Föhren gibt es hier. Infos geben auch Gemeindereferent Rüdiger Glaub-Engelskirchen unter r.glaub-engelskirchen@pfarreiengemeinschaft-schweich.de und Christoph Postler, E-Mail christoph.postler@föhren.de.