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"Paulinus"-Leserreise 2023:Atemberaubend und berührend

Die jüngste Leserreise des „Paulinus“ führte vom 14. bis 21. November nach Andalusien in Spanien.
Die sogenannten weißen Dörfer, wie auf dem Bild Monda, sind typisch für das Hinterland der Costa del Sol.
Datum:
15. Jan. 2023
Von:
Klemens Hombach
Das Wahrzeichen Cordobas: die Mezquita und ihre 850 Säulen.

Am 14. November trafen sich 23 Frauen und Männer auf dem Flughafen in Luxemburg, um die gemeinsame „Paulinus“-Leserreise nach Andalusien anzutreten. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer kannten diese oft besuchte Urlaubsregion im Süden Spaniens noch nicht und waren deshalb voller Neugier und Erwartungen. 

Nach der Ankunft in Malaga  und der anschließenden Unterbringung in einem hervorragenden Hotel im nahe gelegenen Benalmadena machte sich die Gruppe einander bekannt und ließ sich auf das bevorstehende Reiseprogramm einstimmen. 

Für die folgenden sechs Tage war jeweils eine Busreise geplant, die von unserem fließend Deutsch sprechenden Reisebegleiter Fernando stets sachkundig und informativ angeführt wurde. 

Die Hafen- und Fischerstadt Malaga 

Der erste Tag führte uns nach Malaga mit einer ausgiebigen Stadtrundfahrt, die uns einen Gesamteindruck dieser Stadt vermittelte, der dann noch durch einen anschließenden Bummel durch die Altstadt – unter anderem vorbei an der mächtigen Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert, dem Museo Picasso (Picasso wurde 1881 in Malaga geboren) und an dem „bunten Würfel“ Centre Pompidou, einer Außenstelle des gleichnamigen Pariser Kulturzentrums – vertieft wurde. 

Am nächsten Tag erlebten wir dann einen ersten Höhepunkt unserer Reise beim Besuch einer der sehenswertesten Städte Spaniens: Sevilla.  

Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens 

Vor allem war für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Führung durch die Kathedrale, die als das drittgrößte Gotteshaus der Christenheit gilt, ein wirklich atemberaubendes Ereignis. Hier begegneten wir auch erstmals bewusst der maurischen Vergangenheit Andalusiens, die sich in vielen Bauwerken auch in den anderen Städten zeigt. Die Kathedrale wurde ab 1401 als Siegeszeichen der Reconquista über den Grundmauern der größten maurischen Moschee errichtet. Geblieben ist im Wesentlichen auch das Minarett aus dem Jahr 1184, das heute als Glockenturm mit aufgesetztem barocken Glockengeschoss genutzt wird. Er ist bekannt als Giralda und ist das Wahrzeichen der Stadt. Das Innere der Kathedrale mit ihrem riesigen Mittelschiff birgt eine Fülle von Kunstschätzen – so zum Beispiel der goldstrotzende Hochaltar mit 45 geschnitzten Szenen aus dem Leben Jesu und Mariens. Im Gotteshaus sind auch mehrere historische Personen beigesetzt – wie Christoph Kolumbus. Bei dem folgenden Gang durch die Altstadt konnte man sich leicht in den Blumen geschmückten und zugleich engen Gässchen verirren. Zum Schluss suchten wir die berühmte Placa de Espana auf, ein beliebtes Ausflugsziel im Zentrum Sevillas. 

Gruppenfoto der „Paulinus“-Reisegruppe im Hof der Orangenbäume der Mezquita-Moschee in Cordoba.

Granada: Traumland am Fuße der Sierra Nevada 

Der nächste Tag führte uns nach Granada mit der Alhambra, der mächtigen maurischen Palastanlage, erbaut zwischen 1238 und 1391 als Residenz der Nasriden-Dynastie. Die überwiegend gut erhaltenen arabischen Paläste, Innenhöfe und Gärten im Inneren des weitläufigen Komplexes erinnern an ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Entsprechend war unsere Begeisterung und das Staunen über die Größe und Schönheit dieser einmaligen Palastanlage. Die einzelnen Räume mit ihren unterschiedlichen Ornamentsformen sowie Ausschmückungen beeindruckten uns sehr, jedoch ganz besonders der von 124 Säulen umgebene Löwenhof, von dem der Wesir Mohammeds V. schrieb, dieser Garten sei „so vollendet, dass selbst Allah seiner Schönheit nichts gleichzusetzen wünsche“. 

Cordoba: Moschee-Kathedrale 

Hatten uns schon die Eindrücke der vergangenen Tage überwältigt, so kamen weitere hinzu: Cordoba, auch eine Stadt mit großer Geschichte, die bis in die Zeit der Karthager zurückreicht und im Mittelalter wichtigstes Zentrum des politischen, religiösen und kulturellen Lebens Andalusiens war, Geburtsort so bekannter Philosophen wie Seneca oder Averroes. Bis zur christlichen Eroberung 1246 lebten dort über mehrere Jahrhunderte hinweg Christen, Moslems und Juden überwiegend friedlich miteinander.  

Das Wahrzeichen der Stadt ist die Mezquita, die große Moschee der 850 Säulen, die die christlichen Eroberer so schön fanden, dass sie auf den Abriss verzichteten und stattdessen innerhalb der Moschee Anfang des 16. Jahrhunderts eine Basilika einbauten, die als die schönste Renaissancekirche Andalusiens gilt. Unsere sehr gute örtliche Fremdenführerin vermittelte uns nicht nur die Einmaligkeit und Erhabenheit der Moschee-Kirche, sondern ebenso den sehenswerten Ortskern der Altstadt mit dem jüdischen Viertel. 

Höchst beeindruckend: der Löwenhof der Alhambra in Granada.

Letzte Kolonie in Europa: Gibraltar 

Das Angebot zu einer Besichtigungsfahrt nach Gibraltar nutzten alle in der Gruppe. In dieser heute britischen Enklave gingen 711 die Mauren von Nordafrika kommend an Land und eroberten Andalusien. Dank des sonnigen Wetters konnten wir den afrikanischen Küstenstreifen gut erkennen. Auch dieser Ausflug war eine gute Ergänzung zu unserer Erkundung der Geschichte und Gegenwart Andalusiens. 

Außer dem Erleben der großen und geschichtsträchtigen Städte wurden wir von unserem spanischen Reiseleiter Fernando bei unseren täglichen Busfahrten immer wieder mit der bezaubernden Landschaft und Lebensweise der Einheimischen vertraut gemacht. Bei der Fahrt an den sogenannten Weißen Dörfern vorbei nach Marbella – genannt Stadt der Reichen und Schönen – konnten wir uns gegen Ende unserer Reise noch einmal einfühlen in diese wunderbare Region Spaniens. Dazu gehörte auch ein Abend mit einer Flamenco-Show, die einige unserer Gruppe wahrnahmen. 

Auch die spirituelle Begleitung fehlte nicht. Die täglichen Morgenimpulse wurden stets positiv aufgenommen, ebenso am Sonntag die Eucharistiefeier. 

Fazit: Eine wunderschöne, erlebnisreiche, ja atemberaubende Reise, die den teilnehmenden Leserinnen und Lesern des „Paulinus“ unvergessen bleiben wird.