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Heiligabend unter der Brücke feiern

Foto: Martin Sauter
Pfarrer Jörg Meyrer (links) und Andrea Klaus machen Werbung für den besonderen Gottesdienst.

Heiligabend unter der Brücke feiern

Von: Martin Sauter | 19. Dezember 2016
Zu einem außergewöhnlichen Gottesdienst am 24. Dezember lädt die Pfarreiengemeinschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler ein. Für Pfarrer Jörg Meyrer ist der Ort unter der Brücke unter der Bundesstraße 266 ein passender Ort. Er erinnert an Maria und Josef, die damals vor der Geburt Jesu keine Herberge fanden: „Sie waren ziemlich heimatlos, und heute verbinden wir mit ‘unter der Brücke‘ Menschen, die draußen leben und keinen Platz haben.“

Umstritten sei die Idee zu „Weihnachten anders“ nicht gewesen, berichtet Andrea Klaus vom Vorbereitungsteam: „Wir waren gleich davon überzeugt, etwas anderes auszuprobieren und einmal anders Gottesdienst zu feiern. So können wir vielleicht auch Menschen motivieren, die sonst nicht den Weg in die Kirche finden.“ Damit würden die von der Trierer Bistums-Synode vorgeschlagenen Perspektivwechsel aufgegriffen, sagt Pfarrer Meyrer. Dort sei angeregt worden, Gottesdienste in vielfältiger Form anzubieten: „Selbst wenn die Kirchen an Weihnachten voll sind, so gibt es doch viele Menschen, die nicht mehr zu unseren traditionellen Gottesdiensten kommen. Das ist ein Versuch, ihnen ein Angebot zu machen.“

Das macht der Pastor nicht allein

Auch die Vorbereitung habe einen synodalen Aspekt: Darum kümmere sich ein Team, das sich auch zutraue, den Gottesdienst mitzugestalten, „das macht nicht der Pastor alleine“. So würden Talente gefördert, wie es bei der Synode vereinbart worden sei. Ganz auf Traditionen verzichtet der ungewöhnliche Gottesdienst nicht: „Wir wollen das Weihnachts-Evangelium vorlesen, das gehört einfach zu Weihnachten“, sagt Meyrer. Außerdem sollen Fluchtsituationen von Familien heute Thema sein: Ein Zeitzeuge wird berichten, wie er nach dem Zweiten Weltkrieg als Kind geflüchtet ist, und eine afghanische Familie wird von ihrer Flucht erzählen.

Zweifel daran, dass dieser ungewöhnliche Gottesdienst angenommen wird, hat Andrea Klaus nicht. Natürlich gebe es viele, die an Heiligabend lieber ganz traditionell in den Familiengottesdienst oder zur Christmette in eine festlich geschmückte Kirche gehen - diese Angebote gebe es selbstverständlich auch. Aber: „Menschen, die einfach mal neugierig sind, kommen bestimmt unter die Brücke.“ Auch Pfarrer Meyrer ist optimistisch: „Es gibt ein großes Interesse, wir haben schon viele positive Rückmeldungen.“ Der Gottesdienst beginnt an Heiligabend um 18.30 Uhr unter der Brücke unter der B266 (Umgehung Heppingen/Gummiweg).


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