Foto: Bruno Sonnen
Toribio Ticona (links) bei den Feiern zum 50-jährigen Bestehen der Bolivienpartnerschaft 2010 in Sucre in Bolivien.
Toribio Ticona wird Kardinal
Von: red/KNA/bs | 27. Mai 2018
Papst Franziskus hat an Pfingsten neue Kardinäle ernannt. Unter den 14 neuen Purpurträgern ist auch Toribio Ticona aus Bolivien, der sich um die Partnerschaft des Bistums Trier mit der Kirche Boliviens verdient gemacht hat.
Drei der 14 Kandidaten, die das purpurne Birett erhalten, sind über 80 und werden für ihre Verdienste in der Kirche geehrt, elf erweitern den Kreis der Papstwähler von 114 auf 125. Die jüngsten Nominierungen mehren die Vielfalt, widerlegen aber auch die Behauptung, Franziskus ignoriere Europa oder die römische Kurie.
Sechs der elf neuen Wähler sind Europäer, vier Mitglieder der Kirchenverwaltung, drei Italiener. Keine Überraschung ist der Purpur für Luis Ladaria (74); die Glaubenskongregation, an deren Spitze der spanische Jesuit seit Juli 2017 als Präfekt steht, ist eine der wichtigsten Vatikanbehörden. Interessanter ist die Nominierung des Italieners Giovanni Angelo Becciu, der seit 2011 die Sektion für Allgemeine Angelegenheiten im vatikanischen Staatssekretariat leitet.
Becciu hat eine machtvolle Position etwa im Getriebe der Finanz- und Wirtschaftsreform, bei der immer wieder interne Konflikte offenbar wurden. In der Leitungskrise des Malteserordens ernannte Franziskus ihn zum Sonderbeauftragten; jüngst erneuerte der Papst dieses Mandat, wohl auch um den Kardinalpatron des Ordens, Raymond Leo Burke, ein bisschen auf Abstand zu halten.
Die Kardinalsernennung des Almosenmeisters Konrad Krajewski sieht sehr nach Franziskus aus, ist aber keineswegs nur symbolisch: Mit 54 Jahren wird der Pole Krajewski zweitjüngster Papstwähler und dürfte mehr als ein Konklave mitbestreiten. Auch der Stellvertreter des Papstes im Bistum Rom, Angelo De Donatis (64), bekommt den Purpur.
Besondere Freude in Bolivien und im Bistum Trier: Toribio Ticona Porco (81) arbeitete, bevor er Priester wurde, in den Minen von Potosi für den Lebensunterhalt seiner Familie. Nach dem Studium bewahrte er seine Nähe zu der Region und den Menschen: erst als Priester, dann als Weihbischof in Potosi, schließlich, ab 1992, auch als Bischof von Corocoro. Während seiner 20 Jahre als Oberhirte betrachtete Ticona es als Ehrensache, neben Spanisch und Quechua auch alle anderen Sprachen seines Kirchenbezirks zu lernen.
Nach dem Konsistorium am 29. Juni werden 59 der dann 125 konklaveberechtigten Kardinäle von Franziskus ernannt worden sein. Keine Nebensächlichkeit, denn die Zusammensetzung des Wahlgremiums hat Einfluss auf den Kurs der Kirche. Im Ganzen setzt sich der Trend zu größerer Internationalität fort: Stammten beim letzten Konklave (2013) von 117 Wahlberechtigten 61 aus Europa, darunter 28 aus Italien, so sind unter den demnächst 125 Papstwählern noch 53 Europäer, von diesen 22 Italiener.
Die Katholische Nachrichten-Agentur dokumentiert die Liste der Kandidaten nach der von Franziskus genannten Reihenfolge. Das Alter bezieht sich auf den Zeitpunkt der Kardinalsernennung am 29. Juni: Louis Raphael I. Sako (69), Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche, Bagdad, Irak; Luis Ladaria (74), Präfekt der Glaubenskongregation; Angelo De Donatis (64), Generalvikar des Bistums Rom; Giovanni Angelo Becciu (70), Substitut des vatikanischen Staatssekretariats und Sondergesandter für den Souveränen Malteserorden; Konrad Krajewski (54), Päpstlicher Almosenmeister; Joseph Coutts (72), Erzbischof von Karachi, Pakistan; Antonio dos Santos Marto (71), Bischof von Leiria-Fatima, Portugal; Pedro Barreto (74), Erzbischof von Huancayo, Peru; Desire Tsarahazana (64), Erzbischof von Toamasina, Madagaskar; Giuseppe Petrocchi (69), Erzbischof von L'Aquila, Italien; Thomas Aquinas Manyo (69), Erzbischof von Osaka, Japan; Sergio Obeso Rivera (86), emeritierter Erzbischof von Xalapa, Mexiko; Toribio Ticona Porco (81), emeritierter Prälat von Corocoro, Bolivien; Aquilino Bocos Merino (80), Caretiner-Pater, gebürtig aus Canillas de Esgueva, Spanien.
Sechs der elf neuen Wähler sind Europäer, vier Mitglieder der Kirchenverwaltung, drei Italiener. Keine Überraschung ist der Purpur für Luis Ladaria (74); die Glaubenskongregation, an deren Spitze der spanische Jesuit seit Juli 2017 als Präfekt steht, ist eine der wichtigsten Vatikanbehörden. Interessanter ist die Nominierung des Italieners Giovanni Angelo Becciu, der seit 2011 die Sektion für Allgemeine Angelegenheiten im vatikanischen Staatssekretariat leitet.
Becciu hat eine machtvolle Position etwa im Getriebe der Finanz- und Wirtschaftsreform, bei der immer wieder interne Konflikte offenbar wurden. In der Leitungskrise des Malteserordens ernannte Franziskus ihn zum Sonderbeauftragten; jüngst erneuerte der Papst dieses Mandat, wohl auch um den Kardinalpatron des Ordens, Raymond Leo Burke, ein bisschen auf Abstand zu halten.
Die Kardinalsernennung des Almosenmeisters Konrad Krajewski sieht sehr nach Franziskus aus, ist aber keineswegs nur symbolisch: Mit 54 Jahren wird der Pole Krajewski zweitjüngster Papstwähler und dürfte mehr als ein Konklave mitbestreiten. Auch der Stellvertreter des Papstes im Bistum Rom, Angelo De Donatis (64), bekommt den Purpur.
Besondere Freude in Bolivien und im Bistum Trier: Toribio Ticona Porco (81) arbeitete, bevor er Priester wurde, in den Minen von Potosi für den Lebensunterhalt seiner Familie. Nach dem Studium bewahrte er seine Nähe zu der Region und den Menschen: erst als Priester, dann als Weihbischof in Potosi, schließlich, ab 1992, auch als Bischof von Corocoro. Während seiner 20 Jahre als Oberhirte betrachtete Ticona es als Ehrensache, neben Spanisch und Quechua auch alle anderen Sprachen seines Kirchenbezirks zu lernen.
Nach dem Konsistorium am 29. Juni werden 59 der dann 125 konklaveberechtigten Kardinäle von Franziskus ernannt worden sein. Keine Nebensächlichkeit, denn die Zusammensetzung des Wahlgremiums hat Einfluss auf den Kurs der Kirche. Im Ganzen setzt sich der Trend zu größerer Internationalität fort: Stammten beim letzten Konklave (2013) von 117 Wahlberechtigten 61 aus Europa, darunter 28 aus Italien, so sind unter den demnächst 125 Papstwählern noch 53 Europäer, von diesen 22 Italiener.
Die Katholische Nachrichten-Agentur dokumentiert die Liste der Kandidaten nach der von Franziskus genannten Reihenfolge. Das Alter bezieht sich auf den Zeitpunkt der Kardinalsernennung am 29. Juni: Louis Raphael I. Sako (69), Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche, Bagdad, Irak; Luis Ladaria (74), Präfekt der Glaubenskongregation; Angelo De Donatis (64), Generalvikar des Bistums Rom; Giovanni Angelo Becciu (70), Substitut des vatikanischen Staatssekretariats und Sondergesandter für den Souveränen Malteserorden; Konrad Krajewski (54), Päpstlicher Almosenmeister; Joseph Coutts (72), Erzbischof von Karachi, Pakistan; Antonio dos Santos Marto (71), Bischof von Leiria-Fatima, Portugal; Pedro Barreto (74), Erzbischof von Huancayo, Peru; Desire Tsarahazana (64), Erzbischof von Toamasina, Madagaskar; Giuseppe Petrocchi (69), Erzbischof von L'Aquila, Italien; Thomas Aquinas Manyo (69), Erzbischof von Osaka, Japan; Sergio Obeso Rivera (86), emeritierter Erzbischof von Xalapa, Mexiko; Toribio Ticona Porco (81), emeritierter Prälat von Corocoro, Bolivien; Aquilino Bocos Merino (80), Caretiner-Pater, gebürtig aus Canillas de Esgueva, Spanien.
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