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Immer neue Flüchtlingsdramen

Foto: KNA
Papst Franziskus bei seinem Besuch auf der Insel Lesbors am 16. April 2016. Der Papst begrüßt jugendliche Flüchtlinge im Flüchtlingslager Moria.

Immer neue Flüchtlingsdramen

Von: KNA/epd | 30. April 2017
In Deutschland geht die Debatte über den Umgang mit afghanischen Flüchtlingen weiter. Vor Lesbos kamen bei einem Bootsunglück erneut mindestens 15 Flüchtlinge ums Leben. Und Papst Franziskus übte scharfe Kritik an den Zuständen in griechischen Flüchtlingslagern.

Die Anerkennungsquote für Flüchtlinge aus Afghanistan ist laut einem Bericht der „Passauer Neue Presse“ vom 24. April in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Hatten im Jahr 2015 noch 77,6 Prozent der Asylsuchenden aus Afghanistan in Deutschland Schutz erhalten, waren es im vergangenen Jahr 60,5 Prozent. Die Zahlen wurden kurz vor einer für den 24. April angesetzten Sammelabschiebung in München bekannt – die fünfte seit Dezember. Die Zeitung beruft sich auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion. Demnach wurde im Januar und Februar 2017 über 27 639 Asylanträge inhaltlich entschieden, 14 403 davon wurden abgelehnt. Das Bundesinnenministerium machte keine Angaben darüber, warum die Schutzquote gesunken ist. Kenntnisse über den Verbleib der Abgeschobenen nach der Rückkehr hat die Bundesregierung eigenen Angaben zufolge nicht. Sie gibt auch keine Informationen an die afghanischen Behörden weiter, ob es sich bei den Abgeschobenen um Straftäter oder Gefährder handelt, wie aus der Antwort des Innenministeriums hervorgeht.

Abschiebestopp nach Afghanistan gefordert

Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl kritisierte die Praxis der Sammelabschiebungen und forderte einen sofortigen Abschiebestopp. „Die individuellen Fluchtgründe von Afghanen werden in den Asylverfahren in hohem Maße missachtet, Schutzsuchende so entrechtet“, sagte Pro- Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt. Die Sicherheitslage in Afghanistan sei prekär, die afghanische Regierung habe die Lage nicht im Griff; das zeigten auch die jüngsten Anschläge in der Hauptstadt Kabul. Auch der Paritätische Wohlfahrtsverband bekräftigte seine Forderung nach einem Abschiebestopp. Afghanistan sei nach wie vor kein sicheres Herkunftsland. „Diesem inhumanen und grob fahrlässigen Verfahren muss sofort ein Ende gesetzt werden“, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider.
Bei einem Bootsunglück vor der griechischen Insel Lesbos kamen  am 24. April mindestens 15 Menschen ums Leben. Den Angaben von zwei geretteten Fauen zufolge sei das Schlauchboot mit etwa 25 Menschen an Bord in der Nacht zu Montag auf der Überfahrt nach Lesbos gekentert. Das Unglück ereignete sich wenige Seemeilen vor der Hafenstadt Mithymna im Norden der Insel.
Unterdessen hat Papst Franziskus griechische Flüchtlingslager als „Konzentrationslager“ bezeichnet. Bei einem Gottesdienst für die Märtyrer des 20. und 21. Jahrhunderts verurteilte er am 22. April in Rom überdies Flüchtlingsabkommen wie das zwischen der EU und der Türkei als Verstoß gegen die Menschenrechte. Seit dessen Inkrafttreten vor rund einem Jahr kam der Zustrom nach Europa über die Ägäis fast zum Erliegen. Tausende Migranten sitzen auf den griechischen Inseln in überfüllten Flüchtlingslagern fest.

Bei dem Gottesdienst in der Märtyrern von heute gewidmeten Kirche San Bartolomeo auf der Tiberinsel berichtete Franziskus von einer Begegnung mit einem Muslim und dessen drei Kindern bei seinem Besuch auf Lesbos im vergangenen Jahr. Die christliche Frau des Mannes sei umgebracht worden, weil sie sich geweigert habe, ihr Kruzifix abzunehmen.

Am Rande des Gottesdienstes traf der Papst mit mehreren Flüchtlingen zusammen, darunter einem Überlebenden der Tragödie vom 3. Oktober 2013 vor der Hafeneinfahrt von Lampedusa, als bei einem Bootsunglück fast 400 Flüchtlinge starben.   



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