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Ein offenes Ohr für Musikfans

Foto: Julia Fröder
Thomas, Marvin und Martin (von links) aus dem Ruhrgebiet sind beim Rockfestival schon Stammgäste des kirchlichen Angebots.

Ein offenes Ohr für Musikfans

Von: Julia Fröder | 10. Juni 2018
Die Dekanate Vulkaneifel und Ahr-Eifel sind zum dritten Mal mit dem Kirchenzelt beim Festival „Rock am Ring“ gewesen.

Tobi aus Aachen ist auf dem Weg vom Bierholen am Zelt vorbeigekommen. Ilka und Sam fragen nach der Glitzerschminke. Thomas, Marvin und Martin aus dem Ruhrgebiet sind schon Stammgäste –  alle kommen im Kirchenzelt von „Gott am Ring“ zusammen. „Kirche soll da sein, wo Menschen sind und bei ‚Rock am Ring‘ sind Menschen“, lautet die Antwort von Gemeindereferent Philipp Hein auf die Frage, warum er, fünf weitere Hauptamtliche und rund 25 Ehrenamtliche als Vertreter der Dekanate Vulkaneifel und Ahr-Eifel sowie der Pfarreiengemeinschaften Kelberg, Niederehe und Adenauer Land beim Rockfestival am Nürburgring in der Eifel dabei sind.

Zelt vom Pfadfinderstamm „Balu“ aus Hillesheim

Im Kirchenzelt kümmert man sich um Menschen, die auf diesem Festival keinen passenden Ansprechpartner finden, weil sie nicht in das Behandlungsspektrum von Polizei, Sanitäter, Notfallseelsorger oder Ordnerdienst fallen oder ganz einfach ein wenig Ruhe brauchen und sich über ein offenes Ohr freuen. „Wir sind eine Rettungsinsel bei Unwetter“, erklärt Michael Lanser; das professionelle Zelt stammt vom befreundeten Pfadfinderstamm „Balu“ aus Hillesheim.

„Eine Tasse Tee oder Kaffee zum Aufwärmen und auch Wasser zum Abkühlen gibt es bei uns ebenso wie aktive Hilfe beim Wiederfinden des eigenen Zeltplatzes“, erläutern Lanser und Hein ihr breites Aufgabengebiet. Von einem intensiven Erlebnis berichtet Lanser: „In diesem Jahr hatten wir einen Jugendlichen, der gerade erfahren hat, dass sein Opa gestorben ist, dann haben wir ganz lange mit ihm gesprochen.“

Einige treibt auch einfach die Neugierde um, weiß der 18-jährige Marcel, der zum ersten Mal als Ehrenamtlicher dabei ist: „Viele Fragen, warum wir als Kirche hier sind“. Rockfan Vincent wollte mal schauen, was da in dem schwarzen Zelt passiert. „Ich bin nicht gläubig, daher habe ich mich umso mehr gefragt, was ihr für Leute seid“, sagt der 20-Jährige aus der Nähe von Mönchengladbach gerade heraus. „Es gefällt mir besser als erwartet“, lautet sein Fazit. Es kämen auch immer wieder Menschen, die diskutieren möchten, sagt Gemeindereferentin Anita Nohner.

2017 wurden Thomas, Marvin und Martin von Mitarbeitern des Kirchenzeltes auf einen Kaffee eingeladen. „Und dann sind wir irgendwie hier versackt“, lacht der 27-jährige Martin. „Von da an sind wir jeden Tag gekommen und dieses Mal verbringen wir auch viel Zeit hier“, ergänzt Marvin (29 Jahre). Die Stunden bis zum nächsten Konzert verbringen sie im und vor dem schwarzen Kirchenzelt. „Man spricht über alle möglichen Themen. Hier ist es gemütlich, und man findet ein offenes Ohr“, beschreibt der 40-jährige Thomas die Atmosphäre. Obwohl keiner von ihnen ein typischer Kirchgänger sei, sind sie froh, dass es das Angebot gibt. „Das hören wir öfter“, sagt das Team.

„Wir bieten den Festivalbesuchern einen Gesprächsort an“, erklärt Hein. „Eine Wand mit dem Satzanfang ‚Bevor ich sterbe …‘ gibt den Anstoß, über das eigene Leben nachzudenken und mit den Mitarbeitenden ins Gespräch zu kommen“, beschreibt er ein Angebot. „Außerdem hat man die Möglichkeit, Fürbitten oder persönliche Wünsche zu formulieren oder mit der Fotobox Selfies zu schießen.“

Doch auch an Menschen, denen es nicht gut geht, wird gedacht: Gegen Ende des Festivals haben viele Besucherinnen und Besucher noch haltbare Lebensmittel übrig. „Wir gehen über die Zeltplätze und fragen, ob sie diese für die Tafel spenden möchten“, erklärt Benedikt Welter, pädagogischer Referent für Ministrantenarbeit im Bistum Trier.

  • Info
    Fotos gibt es bei Instagram und Facebook (@jugendimbistumtrier und @gottamring).



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