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Zeitung und Lektionar in der Hand

Foto: Ingrid Fusenig
Am Fürbittenort beim Bistumsfest in Trier „erzählen“ Stoffstreifen in vielen Farben Geschichten von Leben, Lieben, Tod und Trauer.

Zeitung und Lektionar in der Hand

Von: Ingrid Fusenig
Die Online-Fürbitten auf der Internetseite des Bistums Trier sind weit über die Diözese hinaus gefragt. 5130 Newsletter haben mittlerweile das Angebot abonniert, das auf Internetredakteur Altfried Rempe zurückgeht.

Bevor er sein Büro abends verlässt, informiert Altfried Rempe sich stets noch einmal über neue Entwicklungen im Bistum und in der Welt. Das liegt in der Natur der Sache, schließlich ist er Internet-Redakteur des Bistums Trier. Doch es gibt noch einen anderen Grund, warum er auf dem Laufenden bleiben will. Er ist auch verantwortlich für das Angebot „Aktuelle Fürbitten Online“ auf der Bistumsseite. Der Anspruch des zehnköpfigen Autoren-Teams: Wer sich aus dem reichen Fundus bedient, soll sicher Aktualität finden.

Leo Schwarz gibt Lob aus Hamburger Dom weiter

Kapstadt, New York, Manila: Die Online-Fürbitten sind nicht allein im Bistum Trier gefragt, sie verbreiten sich in deutschsprachigen Gemeinden auf der ganzen Welt. 5130 Newsletter (Stand Februar 2017) mit dem Angebot sind abonniert. „An den E-Mail-Adressen und an Rückmeldungen kann man erkennen, wo ‚unsere‘ Fürbitten gelesen werden“, sagt Altfried Rempe. Der emeritierte Weihbischof Leo Schwarz etwa hat geschrieben: „Gestern sind im Dom von Hamburg die sehr gut gestalteten Fürbitten aus Trier sehr gelobt worden. Falls Sie etwas damit zu tun haben, gebe ich das Lob weiter.“

Einfallstor der Nachrichten in den Gottesdienst

Am Anfang stand die Idee. In den Jahren 2001 und 2002 nämlich arbeitete man am Relaunch der Internetseite des Bistums Trier. Rempe war es damals ein Anliegen, im Zuge der optischen Neugestaltung des Internet-Auftritts auch inhaltlich besser zu werden.

Ein Punkt: Er hatte schon immer gerne Gottesdienste gestaltet und sah den „dringenden Bedarf“, in dem Bereich etwas zu tun und ein spirituelles Angebot vorzuhalten. Predigthilfen gab es schon genug.

Aber Fürbitten? Dabei sind sie doch extrem wichtig: „das allgemeine Gebet der Gläubigen ist ein Einfallstor für die Welt; Einfallstor der Nachrichten in den Gottesdienst“, wie der Internet-Redakteur es formuliert. Fürbitten aufschreiben und Engagierte damit in ihrem Einsatz für die Kirche unterstützen: Für ihn war es klar, dass dies funktioniert und angenommen wird. Der Erfolg – messbar an der Zahl der Abonnenten und an den vielen Klicks der Internetseite www.fürbitten.de – gibt ihm längst recht.

Wert legt Altfried Rempe darauf, dass er und die anderen Autorinnen und Autoren „immer nur einen Vorschlag für den Gottesdienst der Gemeinde machen“; ob Pfarrer oder Liturgie-Gruppe den ganz übernehmen oder nur teilweise – da sind die „Kunden“ ganz frei. Und dass sie eigene Fürbitten dazutun und für Menschen und Situationen vor Ort beten, hofft das Team sehr.

Wirklichkeit treffen, die aktuell auf den Nägeln brennt

Formal hat die Gruppe sich darauf verständigt, „dass unsere Fürbitten dem lieben Gott meistens nicht sagen, was er tun soll; sie sollen eher die Gemeinde an das Anliegen erinnern und ihr Gebet damit verbinden“. Bei den Themen allerdings ist das Team frei. Auf der Internet-Seite heißt es: „Geschrieben mit der Zeitung in der einen und dem Lektionar in der andren Hand.“

Rempe: „Wir versuchen die Wirklichkeit zu treffen, die aktuell auf den Nägeln brennt.“ Das kann das Gebet für Kinder sein, die ihre Eltern verloren haben; das kann Menschen betreffen, die gerade um Friedensverträge ringen oder jene, die inmitten von Hass und Gewalt leben. Erdbeben, Dürre-Katastrophe, Krieg, Mord an einem Teenager, Kinderarmut, Hoffnungszeichen, Hilfsbereitschaft: Die Fürbitten sind so vielfältig wie „die Wirklichkeit, die uns umgibt“.



Die biblische Botschaft in gute Worte bringen

Einer der Autoren ist Pastor Stefan Dumont (Pfarreiengemeinschaft Andernach). Er macht „gerne mit beim Fürbitten-Angebot“. Wenn er den eigenen Sonntagsgottesdienst vorbereite, müsse er sich ohnehin Gedanken machen für einen roten Faden in der Liturgie. „Mir ist wichtig, die biblische Botschaft des Sonntags in gute Worte zu bringen, damit sie den Besuchern auch nach- und mitgeht. Das eigene Mitdenken bei der Verkündigung muss ja nicht mit dem Schlusslied zu Ende sein“, sagt er.

Um diesen roten Faden zu finden, schaue er auf die Zeit, in der wir gerade leben, auf das, was passiert. Katastrophen, Unglücke, politische und gesellschaftliche Entwicklungen. „Das ganz normale Leben eben. Und genau das gehört ins Gebet der Gemeinde.“

Aus Dumonts Sicht liegt das Besondere der Trierer Fürbitten am „Bemühen, biblische Botschaft und Aktuelles zusammenzubringen, um Gott die Welt anzuempfehlen, in der wir wirklich und aktuell leben“.

Wer heute in den Sonntagsgottesdienst gehe, „möchte verstehen, mit- und nachvollziehen, was gesagt und getan wird; möchte vorkommen mit der eigenen Lebenswirklichkeit, mit Sorgen und Nöten, mit Empfindungen, gefühlter Ohnmacht bei so vielen Krisen und dem aufrichtigen Wunsch nach Frieden“. Das Angebot versuche, diesem Anspruch gerecht zu werden. „Das gelingt – wie das nun mal so ist – mal mehr und mal weniger gut.“

Positive Rückmeldungen, aber auch Kritik

Es gebe viele positive Rückmeldungen, aber auch Kritik von Gläubigen, denen die Art der Fürbitten nicht gefällt. Dumont: „Solange das fair geschieht, habe ich da nichts dagegen.“ „Besonders“ sei auch die Unterschiedlichkeit der Fürbitten. Jeder Autor und jede Autorin habe eine ganz eigene Art zu formulieren und Schwerpunkte zu setzen. „Das macht das Angebot bunter und schützt vor Einseitigkeit.“

In einer schnelllebigen Zeit, in der die Nachrichten von heute morgen schon überholt sein können, haben es die Autorinnen und Autoren nicht leicht. Auf Halde schreiben geht nur bei allgemeinen Themen, nicht aber bei aktuellen Ereignissen.

„Der Zeitdruck ist immer da“, erklärt Rempe. Gleichwohl redigiert er die Texte der anderen Autoren, bevor sie verschickt werden, fragt bei Unklarheiten nach und gibt eine Rückmeldung. Schreibt er, überarbeitet jemand anderes aus dem Team den Text.

Obwohl sie als Team noch nie „zusammengesessen haben“, die gesamte Zusammenarbeit übers Internet läuft, verstehen sie sich als solches und freuen sich natürlich gemeinsam über Lob wie kürzlich das von Pastor Ulrich Bauer aus Gevelsberg: „Für Ihre Anregungen zur Gottesdienstgestaltung und für die Fürbitten in aktuellen Anliegen möchte ich auch einmal Danke sagen.“

So „gestärkt“ greift das Team dann gerne wieder zu Zeitung und Lektionar: Was hat der neue US-Präsident gesagt und getan? Wie steht es um die Menschenrechte in dieser Welt? Und was bringt die Narrenzeit?

  • Info
    Im „Allgemeinen Gebet“ (so heißen die „Fürbitten“ im Gemeindegottesdienst liturgisch genau) bringt die Gemeinde sozusagen ihre Welt vor Gott zur Sprache – und betet für Menschen in Not und in anderen Situationen, in denen Gottes barmherzige Nähe und Hilfe nötig ist.

    „Aktuelle Fürbitten“ – das ist ein Vorschlag für den Sonntagsgottesdienst: Jeweils am Freitag (oder am Vortag von Feiertagen) spätestens gegen 13 Uhr finden Interessierte den Vorschlag für den kommenden Sonntag unter www.fürbitten.de oder in ihrem E-Mail-Postfach, wenn sie ihn als Newsletter abonniert haben.

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Im Blickpunkt

„Paulinus“-Leserreise 2024

Die nächste „Paulinus“-Leserreise führt vom 28. September bis 5. Oktober nach Kroatien. Die dalmatinische Küste Kroatiens zählt zu einer der malerischsten Europas. Unzählige vorgelagerte Inseln, herrlich verträumte Buchten, ein kristallklares Meer sowie die einzigartigen Städte Dubrovnik, Split und Trogir (deren Altstädte stehen unter dem Schutz der Unesco) werden Sie verzaubern.


Lebensberatung im Paulinus

An dieser Stelle beantworten regelmäßig Lebensberaterinnen und -berater aus den Einrichtungen des Bistums Trier Fragen zu verschiedenen „Problemfeldern“ des Lebens, zum Beispiel aus den Bereichen Erziehung, Ehe oder Familie. Wenn Sie zu einem Problem Beratung oder Antworten suchen, können Sie sich entweder an die „Paulinus“-Redaktion, Postfach 3130, 54221 Trier, oder direkt an die Lebensberatungsstellen im Bistum Trier wenden. Viele Paulinus-Beiträge aus der Praxis der Lebensberater finden Sie im Paulinus-Archiv/Lebensberatung.


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Die Synode wurde am 29. Juni 2012 von Bischof Ackermann ausgerufen. Die Trierer Bistumssynode hat ihr Abschlussdokument „heraus gerufen – Schritte in die Zukunft wagen“ am 30. April 2016 verabschiedet.



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  • Weitere Videos
    Weitere Videos des Paulinus finden sich auf www.youtube.com/PaulinusTrier




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