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Aktion "Steilpass" zeigt Elend in Brasilien die Rote Karte

Foto: KNA
Bereit für den „Steilpass“: Die Unterstützer der Aktion setzen sich im Vorfeld der Fußball-WM für mehr Gerechtigkeit in Brasilien ein.

Aktion "Steilpass" zeigt Elend in Brasilien die Rote Karte

Von: Carolin Kronenburg | 1. Juni 2014
Zur Fußball-Weltmeisterschaft fordern das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat und verschiedene Verbände mit prominenter Unterstützung mehr soziale Gerechtigkeit in Brasilien.

"Steilpass. 11 Freunde für Fairness und Gerechtigkeit" – so heißt die Aktion, die Adveniat mit dem Sportverband DJK, der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB), der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) und Kolping International aus Anlass der Fußball-WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) startet. Der "Anstoß" für die Aktion fand in Köln statt – natürlich auf dem Fußballplatz. Mit dabei waren Schauspielerin Eva Habermann, der Geistliche Bundesbeirat des DJK-Sportverbandes, Dr. Thomas Nonte, Adveniat-Geschäftsführer Stephan Jentgens und eine Jugendmannschaft der DJK Grün-Weiß Nippes.

"Wir wissen um dieNot der Armen"

Das Aktionsbündnis "Steilpass" zeige dem Elend in Brasilien die Rote Karte, betonte Sportpfarrer Nonte: "Es kann nicht sein, dass eine Riesenparty veranstaltet wird und die allermeisten Menschen in Brasilien nichts, gar nichts davon haben." Viele sportliche Großveranstaltungen fänden zurzeit in einem Umfeld statt, in dem "Menschenrechte nicht beachtet werden, die Umwelt zerstört wird oder die Diskrepanz zwischen schreiender Armut hier und Glamourwelt unerträglich ist", sagte Nonte. "Uns reicht das! Wir lieben den Sport und möchten anlässlich der WM in Brasilien dem Aufruf von Papst Franziskus folgen: 'Gebt den armen Menschen mit dem Fußball Hoffnung!'" Die Aktion "Steilpass" biete dafür eine großartige Gelegenheit. "Wir wollen mit den Brasilianern feiern und die Fußballspiele genießen. Wir wollen aber auch gemeinsam mit ihnen für mehr soziale Gerechtigkeit eintreten."

Anlass für die Aktion waren insbesondere die Demonstrationen am Rande des Vorbereitungsturniers in Brasilien im vergangenen Jahr. Beim "Confederations Cup" waren Hunderttausende gegen Korruption, für eine bessere Bildungs- und Gesundheitspolitik sowie gegen überhöhte Ausgaben für Sportereignisse auf die Straße gegangen.

"Die Schere zwischen Reich und Arm ist nirgends so groß wie in Brasilien", sagte Adveniat-Geschäftsführer Jentgens bei der Auftaktveranstaltung in Köln. "Weil wir um die Ungleichheit und die Not der Armen wissen, unterstützen wir die Forderungen unserer Partner in Brasilien." Adveniat und die katholischen Organisationen DJK, KAB, KLJB und Kolping International werden bis zur WM auf die Aktion aufmerksam machen und zeigen, was verändert werden kann. Das Lateinamerika-Hilfswerk bitte daher nicht allein um Unterzeichnung einer Petition, sondern auch um Unterstützung für Projekte in Brasilien, die zur Lebensverbesserung der Menschen dort beitrügen.

"11 Freunde für Fairnessund Gerechtigkeit"

"Adveniat baut keine großen Stadien, sondern hilft vor Ort, bei den Menschen, die in Not sind, mit kleinen, effektiven Projekten", sagte Habermann. Deshalb hatte die Schauspielerin auch sofort zugesagt, beim Team der "11 Freunde" mitzumachen, das für die Aktion "Steilpass" aufgestellt wurde. Habermann skizzierte die Forderungen der Menschen in Brasilien: Setzt das Geld dort ein, wo es am nötigsten gebraucht wird, um Armut, Not und fehlende Bildungsmöglichkeiten zu bekämpfen; vor allem auch, um Kinder und Jugendliche vor Gewalt zu schützen. Sie setze sich daher für einen besseren Kinder- und Jugendschutz ein: "Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf ein gewaltfreies Leben und auf einen ungehinderten Zugang zu Bildungsangeboten!"

Zum Team der "11 Freunde für Fairness und Gerechtigkeit" gehören neben Habermann der Arzt und Schauspieler Joe Bausch (bekannt vor allem aus dem Köln-Tatort), der Vorsitzende der Brasilianischen Bischofskonferenz, Kardinal Raymundo Damasceno Assis, der Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Thomas Dörflinger, ZdK-Präsident Alois Glück, Kabarettist und Autor Frank Goosen, Schauspieler Peter Lohmeyer, der Präsident des DJK-Sportverbands Volker Monnerjahn, Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck, die KAB-Bundesvorsitzende Regina-Dolores Stieler-Hinz und KLJB-Bundesseelsorger Daniel Steiger.

Die Forderungen der Aktion "Steilpass" sind als Petition formuliert, die an die brasilianische Regierung übergeben wird. Im Internet unter www.aktion-steilpass.de (vgl. auch Internet-Tipp "Paulinus", Nummer 20, S. 21) werden den Verbandsgruppen, Pfarreien und Interessierten Infopakete für Public Viewings zur Verfügung gestellt, die in den Gemeinden und Vereinsheimen zur WM stattfinden werden. Es handelt sich dabei um Filme zur Aktion, die Petitionslisten und Flyer zu den Projekten, die im Rahmen der Aktion unterstützt werden können.

  • Info
    „Spielregeln“ für mehr soziale Gerechtigkeit sollen als Petition an die brasilianische Regierung übergeben werden. Unterschriftenlisten gibt es im Internet unter www.aktion-steilpass.de. Dort ist auch eine online-Unterschrift möglich. Infos gibt es auch unter www.adveniat.de.



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