Foto: Zeljko Jakobovac
Der scheidende Generalvikar des Bistums Trier und künftige Bischof des Bistums Limburg: Dr. Georg Bätzing.
Die Synode überlagert alles
Von: Judith Rupp und Bruno Sonnen | 28. August 2016
Der Trierer Generalvikar Dr. Georg Bätzing wird – wie berichtet – Bischof von Limburg. Die Bischofsweihe ist am 18. September in Limburg. Am 28. August wird Georg Bätzing jetzt in Trier als Generalvikar offiziell verabschiedet. Judith Rupp und Bruno Sonnen haben mit ihm geprochen.
Am 1. November 2012 haben Sie das Amt des Generalvikars übernommen, haben es nun vier Jahre ausgefüllt. Was an dieser Aufgabe hat Ihnen am meisten Freude bereitet?
Das kann ich ganz klar sagen: das Zusammenspiel hier im Generalvikariat und darüber hinaus mit ganz vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das hat mir immer Spaß gemacht. Und das gibt mir Sicherheit. Mehrfach habe ich das im Kontext von Versammlungen hier im Haus betont: Ich sehe mich sehr eingebunden in ein kompetentes Team, und das ist eine wirkliche Freude.
Es heißt zwar „Erfolg ist keiner der Namen Gottes“, aber dennoch ist Erfolg eine Kategorie. Was würden Sie als größten Erfolg in Ihrer Amtszeit bezeichnen?
Ich bin auf verschiedene „fahrende Züge aufgesprungen“, die schon in der Zeit meines Vorgängers Georg Holkenbrink wirklich gut in Bewegung gesetzt worden sind. Insofern war immer klar: Es gilt, das jetzt gut voranzubringen. Ein Grund-Stichwort neben dem Alltagsgeschäft, das zu bewerkstelligen ist, heißt Veränderungsmanagement. Wir leben in einer Zeit, in der sich ganz viel verändert, auch die Verwaltung wird nicht geschont.
Die großen Projekte in diesem Prozess: Immobilienkonzept der Kirchengemeindeverbände; Weiterführung der Transparenz in Sachen des Vermögens der Kirchengemeinden, des Bistums sowie der großen Träger und Umstellung der Buchführung insgesamt auf Bilanzierung innerhalb des Bistums; das Konzept der Haushaltskonsolidierung, das Notwendigkeiten aufgreift, um bestimmten Kirchengemeinden wieder einen soliden finanziellen Boden zu schaffen; die Einführung der Budgetierung hier im Generalvikariat – das sind ziemlich „dicke Brummer“, die aber jetzt „dran“ sind und gemacht werden müssen. Dass das gut vorangegangen ist in den vier Jahren, das würde ich als Erfolg von vielen beschreiben.
Die großen Projekte in diesem Prozess: Immobilienkonzept der Kirchengemeindeverbände; Weiterführung der Transparenz in Sachen des Vermögens der Kirchengemeinden, des Bistums sowie der großen Träger und Umstellung der Buchführung insgesamt auf Bilanzierung innerhalb des Bistums; das Konzept der Haushaltskonsolidierung, das Notwendigkeiten aufgreift, um bestimmten Kirchengemeinden wieder einen soliden finanziellen Boden zu schaffen; die Einführung der Budgetierung hier im Generalvikariat – das sind ziemlich „dicke Brummer“, die aber jetzt „dran“ sind und gemacht werden müssen. Dass das gut vorangegangen ist in den vier Jahren, das würde ich als Erfolg von vielen beschreiben.
In welcher Phase dieses Veränderungsmanagements stehen wir?
Wir sind in allen vier genannten Bereichen schon in die Praxis eingestiegen. Wir haben Stufenprozesse daraus gemacht, so dass das nicht abgeschlossene Dinge sind. Aber ich glaube, allen ist klar geworden: Ohne das geht es nicht. Wir werden die Projekte sehr ernsthaft betreiben und als Bistum begleiten. Das wird uns helfen, auch für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.
Am weitesten vorangeschritten sind wir hinsichtlich der Aufgabe, Transparenz zu schaffen im Blick auf die kirchlichen Vermögen. Das ist ja ein nicht zuletzt durch die Limburger Krise angestoßenes Thema. Das hat uns viel Kraft und viele Nerven gekostet, denn es war mit viel Irritation verbunden. Ich denke an anstrengende Sitzungen, etwa im Kirchensteuerrat, dessen Mitglieder zu Recht irritiert waren und sich fragten: „Was ist denn unsere Verantwortung? Geht das denn alles mit rechten Dingen zu? Wie kann man Transparenz verbessern?“
Wir sind in diesem Jahr dabei, einen von einem externen Wirtschaftsprüfer testierten Jahresabschluss des Bistums Trier zu bekommen, auch beim Bischöflichen Stuhl. Erste Bilanzen der Hohen Domkirche und des Priesterseminars folgen im nächsten Jahr. Diese lohnenden Anstrengungen zeigen übrigens auch in der Öffentlichkeit ihre Wirkung.
Am weitesten vorangeschritten sind wir hinsichtlich der Aufgabe, Transparenz zu schaffen im Blick auf die kirchlichen Vermögen. Das ist ja ein nicht zuletzt durch die Limburger Krise angestoßenes Thema. Das hat uns viel Kraft und viele Nerven gekostet, denn es war mit viel Irritation verbunden. Ich denke an anstrengende Sitzungen, etwa im Kirchensteuerrat, dessen Mitglieder zu Recht irritiert waren und sich fragten: „Was ist denn unsere Verantwortung? Geht das denn alles mit rechten Dingen zu? Wie kann man Transparenz verbessern?“
Wir sind in diesem Jahr dabei, einen von einem externen Wirtschaftsprüfer testierten Jahresabschluss des Bistums Trier zu bekommen, auch beim Bischöflichen Stuhl. Erste Bilanzen der Hohen Domkirche und des Priesterseminars folgen im nächsten Jahr. Diese lohnenden Anstrengungen zeigen übrigens auch in der Öffentlichkeit ihre Wirkung.
Gibt es etwas in den vergangenen vier Jahren, von dem Sie sagen würden, dass es misslungen ist? Das Sie heute anders machen würden?
Da muss ich ehrlich nachdenken. Ich bin Realist, kein Pessimist, neige aber auch nicht zu übertriebenen Freudensprüngen.
Anders machen würde ich manches, das ist klar. Wenn wir manche dieser Projekte jetzt aufsetzen könnten, würden wir es bestimmt etwas anders tun. Wir merken: Das sind Großprojekte, die Jahre dauern, aber die Kirche von Trier hat nicht stillgestanden in dieser Zeit, sondern hat sich weiterbewegt.
Die Synode ist das große Symbol dafür – und nicht nur ein Symbol, sondern die große Realität dieser Dynamik. Die Synode mit ihren Ergebnissen und deren Umsetzung überlagern natürlich all unsere Großprojekte, die wir gestartet haben. Aber das konnten wir vor Jahren nicht sehen – man kann einen Weg immer nur einmal gehen. Ich sage aber dazu: Wir haben an den richtigen Notwendigkeiten angesetzt.
Anders machen würde ich manches, das ist klar. Wenn wir manche dieser Projekte jetzt aufsetzen könnten, würden wir es bestimmt etwas anders tun. Wir merken: Das sind Großprojekte, die Jahre dauern, aber die Kirche von Trier hat nicht stillgestanden in dieser Zeit, sondern hat sich weiterbewegt.
Die Synode ist das große Symbol dafür – und nicht nur ein Symbol, sondern die große Realität dieser Dynamik. Die Synode mit ihren Ergebnissen und deren Umsetzung überlagern natürlich all unsere Großprojekte, die wir gestartet haben. Aber das konnten wir vor Jahren nicht sehen – man kann einen Weg immer nur einmal gehen. Ich sage aber dazu: Wir haben an den richtigen Notwendigkeiten angesetzt.
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