Am 14. Oktober werden sieben Kirchenvertreter zu Heiligen
erklärt. Drei von ihnen haben die katholische Kirche und die Gesellschaft ganz
besonders verändert, jeder auf seine Weise: Papst Paul VI., Oscar Romero und Katharina
Kasper.
Sieben Personen wird Papst Franziskus am 14. Oktober heiligsprechen.
Weltweit bekannt sind Paul VI. und Erzbischof Oscar Romero. Vor allem in Deutschland
ist zudem Katharina Kasper (1820–1898) nicht Wenigen ein Begriff. Alle drei lebten in einer Zeit des Umbruchs und gaben Kirche
und Gesellschaft entscheidende Impulse zur Veränderung.
Aus der Idee und dem Engagement
der Westerwälder Bauerntochter Katharina entstand einer der größten Krankenhausverbände
des Landes. In der „Dernbacher Gruppe Katharina Kasper“ sind heute mehr als 20 Gesellschaften
und Beteiligungen von Gesundheitseinrichtungen zusammengefasst. Aus Dernbach bei
Montabaur stammte Kasper, „Dernbacher Schwestern“ wurde ihre Gemeinschaft daher
genannt. Sie selbst gab ihrer Gemeinschaft, mit der sie eines der großen
Sozialprobleme des 19. Jahrhunderts anging, den Namen „Arme Dienstmägde Jesu
Christi“.
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Auch Paul VI. war ein Modernisierer, selbst wenn die wenigsten
den Verfasser der „Pillen-Enzyklika“ „Humanae vitae“ so einschätzen. Doch der frühere
Erzbischof Giovanni Battista Montini von Mailand und langjährige Kurienkardinal
modernisierte die katholische Kirche tatsächlich wie kaum ein anderer Papst. Die
Welt wandelte sich rasend schnell, und die Kirche stand mitten im größten Konzil
ihrer Geschichte, als die Wahl auf ihn fiel. Am Ende seiner 15-jährigen Regierung
hatte die katholische Kirche ein anderes Gesicht.
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Papst Paul VI. suchte den Dialog mit der Welt, als die sich zumindest
im Westen heftiger denn je von der Kirche abwandte. Dabei würde man ihn wegen
seiner Sozialenzyklika „Populorum progressio“ von 1967, in der er energisch für
eine gerechtere Weltwirtschaftsordnung eintrat, heute zu den Globalisierungskritikern
zählen.
Gerechtigkeit war auch das Schlüsselwort für Oscar Romero. Der
Erzbischof starb am 24. März 1980, erschossen am Altar auf Befehl der politisch
Mächtigen. Er wusste um die Gefahr, denn er predigte noch unmittelbar vor seinem
Tod: „Wer sich davor hütet, die Gefahren des Lebens auf sich zu nehmen, so wie es
die Geschichte von uns verlangt, der wird sein Leben verlieren. Wer sich hingegen
aus Liebe zu Christus in den Dienst der anderen stellt, der wird wie das Samenkorn,
das stirbt, aber in Wirklichkeit lebt.“
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