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Die Heilige aus den Slums

Foto: KNA
Sie wurde schon zu Lebzeiten wie eine Heilige verehrt: Mutter Teresa, die Gründerin der „Missionarinnen der Nächstenleibe“.

Die Heilige aus den Slums

Von: KNA/dbk | 28. August 2016
Für viele war sie schon zu Lebzeiten eine Heilige. Nun wird Mutter Teresa von Kalkutta heiliggesprochen. Die Feier, die Papst Franziskus leitet, findet am 4. September auf dem Petersplatz statt.

Wer an Mutter Teresa denkt, hat ein ganz bestimmtes Bild vor Augen: eine kleine, gebückte Frau in weißblauem Gewand, die Hände gefaltet, das Gesicht zerfurcht. Viele Menschen haben den „Engel von Kalkutta“ schon zu Lebzeiten wie eine Heilige verehrt. Nun wird die berühmte Missionsschwester wie erwartet am 4. September heiliggesprochen, 19 Jahre nach ihrem Tod. Papst Franziskus leitet den Festakt auf dem Petersplatz in Rom.

Auch wenn das überlebensgroße Bild der Ordensfrau in den vergangenen Jahren ein paar Kratzer bekam: Mutter Teresas Strahlkraft ist bis heute ungebrochen.

Mutter Teresa wurde am 26. August 1910 als Agnes Gonxha Bojaxhiu in Skopje im heutigen Mazedonien geboren. Schon mit 18 Jahren ging sie als Missionsschwester nach Indien und arbeitete dort – wie viele Missionarinnen – als Lehrerin. Ihr Weg bis hin zur Direktorin einer Mädchenschule schien vorgezeichnet. Doch täglich begegneten ihr in Kalkutta Bettler, ausgemergelte und kranke Menschen. Sie sah Kinder, die ausgesetzt wurden. Eine „Damaskus-Stunde“ beendete ihr normales Leben als Missionarin. „Gott rief mich“, sagte sie später.

Bewegt vom Elend in den Slums von Kalkutta verließ sie 1948 ihr Kloster und gründete eine eigene Ordensgemeinschaft.

Dennoch war ihre Frömmigkeit offenbar nicht unerschütterlich, wie private Notizen und vertrauliche Briefwechsel offenbarten, die erst 2007 veröffentlicht wurden. Ein ganzes Jahrzehnt lang durchlitt die Ordensfrau demnach quälende seelische Einsamkeit und schmerzhafte Zweifel an ihrer Mission. Die „Missionarinnen der Nächstenliebe“ widmeten sich den Ärmsten, den Findelkindern und den Sterbenden auf der Straße. Immer mehr junge Frauen, zunächst in Indien und später auf allen Kontinenten, schlossen sich ihrem Orden an.

1979 erhielt sie den Friedensnobelpreis

1979 wurde Mutter Teresa mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Wenn nach Vorbildern gefragt wurde, stand ihr Name meist auf den vorderen Plätzen. Für die meisten Menschen war Mutter Teresa ein weltweites Symbol für christliche Nächstenliebe.

2013 veröffentlichten dann deutsche Medien wie die „Zeit“, die „Süddeutsche Zeitung“ oder die „Welt“ kritische Berichte. Anlass war eine umfangreiche Studie zum Leben der berühmten Missionsschwester. Drei kanadische Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, in den Armenhäusern des Ordens hätten schlechte hygienische Zustände geherrscht. Sterbenden seien teilweise Schmerzmittel verweigert worden.

Bei ihrem Tod am 5. September 1997 im Alter von 87 Jahren war die Trauer weltweit groß. Papst Johannes Paul II. (1978–2005) nannte sie „ein Geschenk an die Kirche und an die Welt“ und eröffnete bereits 1999, nur zwei Jahre nach ihrem Tod, ein Seligsprechungsverfahren und wich damit von der kirchenrechtlich vorgeschriebenen Mindestfrist von fünf Jahren ab.

2002 anerkannte er die Heilung von einem Krebsleiden als ein auf die Fürsprache Mutter Teresas zurückzuführendes Wunder. Der außergewöhnlich kurze Prozess zur Seligsprechung konnte daraufhin bereits im Oktober 2003 abgeschlossen werden. Am 19. Oktober 2003 sprach Johannes Paul II. Mutter Teresa in Anwesenheit von rund 300 000 Menschen in Rom selig. Im Dezember 2015 bestätigte Papst Franziskus ein zweites Heilungswunder, das der Missionarin zugeschriebenen wird.

Das ZDF überträgt die Heiligsprechung von Mutter Teresa am 4. September live. Der Sender startet um zehn Uhr mit einem ZDF spezial. Ab 10.30 Uhr beginnt der Gottesdienst auf dem Petersplatz mit Papst Franziskus.



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